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SYNAPTIK – The Mechanisms Of Consequence

~ 2014 (Rebel Tune Records) – Stil: Tech-Power/Thrash ~


Jeder hat in seinem Leben eine zweite, lieber eine dritte Chance verdient. Denn die britischen Newcomer von SYNAPTIK entpuppen sich bei genauerer Betrachtung der beteiligten Musiker fast als alte Bekannte des Undergrounds. War doch die Mehrzahl von ihnen erst in der Band INNER SANCTUM, von denen es im vorigen Jahr mit ´Knowledge At Hand: The Anthology` eine Kompilation der herausgebrachten Demos gab, und später bei FIFTH SEASON, die im Jahre 1997 den unbeachteten, aber nichtsdestotrotz kleinen Klassiker ´Journey Through An Open Mind´ veröffentlicht hatten, tätig. Nun versuchen es Sänger John Knight, Bassist Kevin Jackson sowie Gitarrist Ian Knight zusammen mit Jack Murton (Gitarre) und Drummer Pete Loades unter der Bandbezeichnung SYNAPTIK erneut, die Hörer zu beglücken. Und Letzteres haben sie ohne Zweifel erreicht.

Ähnlich wie die Newcomer von BLAKE´S VENGEANCE, also nicht ganz so rasant wie zuletzt SKEPTOR, legen die Briten mit ihrem Power-Thrash ein fast an die Güte eines Klassikers kratzendes Werk vor. Im Umgang erfahren und deswegen technisch äußerst versiert, präsentieren sie mit `Truths That Wake´ und ´Vacancy Of Mind´ harte und direkt fies in die offene Wunde greifende Songs. Wie umfassend sie aber ihre Möglichkeiten tatsächlich ausschöpfen, zeigen sogleich Lieder wie ´A Man Dies´ – überragende Parts reichen sich hier unentwegt die Hände („Forever, forever onwards, eternally lost in light, leaving the pain, behind, beyond“). Dass sie aber nicht nur mit schierer Power glänzen können, sondern obendrein himmelhochjauchzende Refrains anzubieten haben, beweisen ´Utopia In Our Eyes´ und `Your Cold Dead Trace´ („I am the afterthought the ghost, the occsional memory, a lost emotion impulsively fed, kept alive but not set free“). Letzteren Song gibt es zudem als Bonus-Track mit dem Gesang von Alan Tecchio als Abschluss des Albums zu bewundern, so dass nicht allein wegen diesem Song alle HADES und WATCHTOWER-Liebhaber hellhörig werden müssen. Die Band kreiert jedoch ebenfalls in ihren Songs stilsichere Momente, die wohl nur die Nachkommen von PSYCHOTIC WALTZ erzeugen können. Aber auch die gute Schule von DEPRESSIVE AGE oder NEVERMORE kann hier ihre Spuren nicht ganz verwischen.

´The Mechanisms Of Consequence´ kann mit Wucht sowie Erhabenheit glänzen und wird die Zeit überdauern, ohne in Vergessenheit zu geraten, so viel scheint sicher.

(8,5 Punkte)