PlattenkritikenPressfrisch

WARBRINGER – IV: Empires Collapse

~ 2013 (Century Media Records) – Stil: Thrash Metal ~


Langsam ebbt sie ab, die Welle der neuen, vorwiegend amerikanischen Thrash Metal Bands. Zuletzt schwächelten HAVOK und FUELED BY FIRE mit ihren dritten Alben. Ganz anders WARBRINGER! Die Kalifornier machen auf Ihrem vierten Langdreher `IV: Empires Collapse` einen großen Schritt Richtung Eigenständigkeit.

Das fängt schon beim Cover Artwort an. Statt auf die ewiggleichen Comic-Metzeleien zu setzen, haben sich WARBRINGER für ein reduziertes Äußeres entschieden. „Das Bild erinnert mich an eine Tarot-Karte“, sagt Sänger John Kevill. „Der kryptisch-düstere Touch passt gut zum Albumtitel und zur Musik.“ Die fällt äußerst abwechslungsreich aus. Scharfer Schwarzwurzel-Geschmack beim furiosen Eröffnungsstück `Horizon`.

Zwei Esslöffel alte MEGADETH beim stampfenden Zweitsong `The Turning Of The Gears`, ehe bei `One Dimension` sogar die SUICIDAL-Bandanas ausgepackt werden dürfen. Punkriffing und Gangshouts? Unpeinlich dargeboten gar nicht verboten. Natürlich wird auch kräftig an der Rübe gedreht. `Hunter-Seeker` (geile Soli!), `Dying Light` und die beiden Rausschmeißer `Off With Their Heads!` und `Towers Of The Serpent` sind Riff-Hetzjagden der obersten Kategorie. Mit `Iron City` haben WARBRINGER zudem eine Heavy Metal Nummer alter Schule eingezimmert, nach der sich manche noch aktive Traditionsband die Gichtgriffel lecken würde.

Wer WARBRINGER angesichts der neuen Bandbreite Orientierungslosigkeit unterstellen will, der soll das tun. Speziell Fans der alten DEATH ANGEL sei die neue Scheibe dringendst ans offene Herz gelegt. Thrash with Class!

(8 Punkte)