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WARBEAST – Enter The Arena

2017 (Housecore Records) – Stil: Thrash Metal


´Enter The Arena´ ist ihr drittes und wahrscheinlich auch letztes Studioalbum, das die Texaner WARBEAST liefern. Wer mit der Band vertraut ist, weiß, dass aktuell Sänger Bruce Corbitt seinen größten Kampf kämpft: gegen Krebs. Genauer gesagt gegen Speiseröhrenkrebs. Alles keine guten Aussichten, aber wollen wir hoffen, dass Bruce gegen den Drecks-Krebs gewinnt.

Eigentlich kann man von Glück sprechen, ein gewisser Sarkasmus bleibt einem im Halse stecken, dass die Band noch in der Lage war, ihr drittes Album zu beenden. Denn mit `Enter The Arena` liefern die Texaner ein weiteres exzellentes Thrash Metal-Album ab und setzen sich letztendlich ein Denkmal in der texanischen Szene, weil sie drei überragende Thrash Metal-Alben in Reihe geliefert haben.

`Enter The Arena` ist ein hochgiftiges, rasantes Thrash Metal-Album auf technisch souveränem Niveau und hält auch an den typischen WARBEAST-Trademarks fest. Zehn Songs lang liefern die Texaner feinsten Thrash Metal, der Old School Thrasher wie weniger Old School-affine Fans gemeinsam begeistern sollte. Die Produktion ist auch weniger knallhart, sondern erdig gehalten, was den positiven Gesamteindruck noch einmal untermauert. Wut und Aggression dominieren die Stücke, die mit interessanten Texten/Themen von Bruce ausgestaltet wurden.

Highlights? Ganz klar `The Scalping`, welches mit einem indianischen Gesangsintro beginnt, bevor sie in ein rasendes Inferno übergehen; aber auch `Conjuration With The Devil` mit markanten Tempowechsel und fettesten Gitarreneinlagen. Eine weitere Abrissbirne verbirgt sich hinter `Hitchhiker`, welches auch mit enormem Tempo auftrumpft! Auch hier wieder überragende Solo-Einlagen von Gitarrist Scott Shelby. Der ex-GAMMACIDE-Gitarrist läuft zur absoluten Topform auf diesem Album auf. Mit `Maze Of The Minotaur` liefert die Truppe einen weiteren vielseitigen Thrash-Boliden, bei dem Scott behauptet, er habe Tony Iommis `Born Again`-Leads eingebaut. Aber auch hier, ein willenloses Riffgewitter von Scott, dem die Tempowechsel zu liegen scheinen. Die bei einigen Songs des letzten Albums dezent eingearbeiteten PANTERA-Grooves finden sich auf diesem Longplayer nicht mehr, das nur nebenbei.

Bruce singt, brüllt und schreit wie gewohnt, und doch meint man zu merken, dass die ganz aggressiven Gesangseinlagen harmonischer klingen. Ist kein Nachteil, im Gegenteil, das rundet ein gelungenes Thrash Metal-Album fein ab.

Ich wünsche in diesem Zusammenhang der Band und vor allem Bruce im Kampf gegen den fucking Krebs alles Gute. Ride on, Brother!

(8,5 Punkte)