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VENENUM – Trance Of Death

2017 (Sepulchral Voice) – Stil: Death/Black Metal/Prog


Der Tod ist ein Mittelfranke. Nein, nicht von Markus Söder soll hier die Rede sein, wir sprechen von VENENUM aus der „Goldschlägerstadt“ Schwabach, die mit ‚Trance Of Death‘ just ein gewaltiges Ausrufezeichen in den europäischen Death-Metal-Boden gerammt haben.

Fünf Jahre nach der selbstbetitelten Debüt-EP zeigt sich das Quartett um Chefgitarrist Patrick Tauch (P.T.) in allen Belangen deutlich verbessert. Zur dunklen Lust und viehischen Härte, mit der VENENUM die imaginäre Demarkationslinie zwischen amerikanisch geprägtem Death- und nordeuropäischem Black-Metal verwischen, gesellt sich auf ‚Trance Of Death‘ die Liebe zum Progrock der Siebziger. Eine Melange, an deren Zubereitung sich auch MORBUS CHRON, TRIBULATION und KETZER schon versucht haben – mit beachtlichen Resultaten. VENENUM haben diesen Ansatz nun perfektioniert. Sowohl kompositorisch als auch soundtechnisch (Tonstudio Kratzer) ist ‚Trance Of Death‘ ein echtes Referenzwerk geworden, das auch jenseits des Atlantiks seine Freunde finden dürfte. Speziell den dreigeteilten Titeltrack, der mit seinen gut 25 Minuten die gesamte zweite Albumhälfte einnimmt, sollte jeder gehört haben, der im Extremsektor künftig noch ernsthaft mitdiskutieren will. Einfach nur beeindruckend, wie VENENUM hier die granitharte These und spacig-proggige Antithese zur meisterhaften Synthese führen, die sich – Erkenntnis – vor den schwer gehypten GOJIRA in keinster Weise verstecken muss. Reschbeggd!

(8,5 Punkte)