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TRIAL – The Primordial Temple

~ 2012 (The Coffins Slave) – Stil: Heavy Metal ~


Wenn man zurzeit aus Schweden, genauer gesagt aus Trollhättan kommt, sollte man traditionellen Heavy Metal spielen. Rauh und in einer nicht gerade überproduzierten Art und Weise! Genau wie Andréas Olsson (Bass), Martin Svensson (Drums), Alexander Ellström (Lead Guitar), Andreas Johnsson (Rhythm Guitar) und Linus Johansson (Vocals) ihren 80s Metal spielen. Nach einem Demo im Jahre 2010 veröffentlichen TRIAL nun ihr Debüt `The Primordial Temple`. Und dieses Debüt ist völlig old-school und traditionell gehalten, ganz im Geiste ihrer schwedischen Landsleute von IN SOLITUDE und PORTRAIT. Obwohl Linus Johansson zwar auch wie King Diamond klingen kann, sind die Einflüsse von MERCYFUL FATE bei TRIAL – im Gegensatz zu PORTRAIT – eher von geringem Ausmaße. Seine Stimmlage hat der Sänger eher in nicht solch hohen Tonlagen am besten im Griff, wie man bei den Highlights des Albums gleich erkennen kann. Ansonsten dürfte nicht jeder seine wahre Freude an TRIAL haben, wenn Linus Johansson in so manchen Passagen nicht die richtige Gesangsmelodie ausloten kann. Als Highlight muss man aber unumwunden den Titelsong `The Primordial Temple` nennen (“I seek the primordial temple, the ever so desolate place, I’m leaving this world behind, without any trace”), bei dem der leicht getragene Refrain bestens auf die Stimme von Linus Johansson zugeschnitten ist. TRIAL klingen hier zwar auch nicht unbedingt wie die frühen WHITE WIZZARD oder ENFORCER, transportieren aber ebenfalls diese unbändige Spielfreude und jugendliche Frische in ihrem Sound herüber. Zudem ist jeder Song von Klang und Struktur her anders aufgebaut. Aber auch der Abschlusstrack `Phosphoros` offenbart in fast 13 Minuten die Klasse der Band (“Kept in the underworld, shrouded in mysteries, awakened now, by her faithful emissaries, with flaming torches, she grants us the light – what a sight… please guide our steps, on this crimson night”). Da die restlichen Stücke aber nicht ganz dieses Niveau erreichen, hinkt man im Moment noch etwas ihren obig genannten Landsleuten hinterher. Underground-Freaks müssen aber ohnehin zuschlagen und das handnummerierte (auf 500 Stück limitierte) wunderschöne Gatefold-Vinyl erwerben.

(7 Punkte)