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TRANCE – The Loser Strikes Back

~ 2017 (Rockport Records) – Stil: Heavy Metal ~


Allein, wer sich hinüberbegibt, die Grenze überschreitet, und sich in Trance befindet, kann den transzendenten Urklang spüren und fühlen. Der teutonische Metal-Urklang war zu Beginn der Achtziger im Südwesten der Republik zu hören, als die Gruppe TRANCE mit ihren Alben ´Break Out´, ´Power Infusion´ und ´Victory´ ihren höchsteigenen Beitrag zur deutschen Stahl-Historie leistete.

Bevor TRANCE im nächsten Jahr ihr 40-jähriges Bandjubiläum feiern können, veröffentlicht die Band ihr Comeback-Album, das nicht nur augenzwinkernd ´The Loser Strikes Back´ getauft wurde, sondern zugleich mit einer Neuaufnahme des Hitwunders ´Loser´ aus dem ´82er Debüt ´Break Out´ aufwartet.

Somit wagen sich TRANCE anno 2017 mit den letzten verbliebenen Recken aus alten Tagen – Bandgründer/Gitarrist/Songwriter Markus Berger und Bassist Tom Klein – abermals in das Haifischbecken des Musikgeschäfts. Rührseligerweise wieder bei ihrem alten Label „Rockport Records“ untergekommen vervollständigen der Amerikaner Eddie St. James an der Gitarre, der von der Mannheimer AC/DC-Coverband AC/ID bekannte Sänger Joe Strubel sowie im Timesharing an den Drums Jens Gellner (MASTERS OF DISGUISE) und Andreas Neuderth (MANILLA ROAD, ex-MASTERS OF DISGUISE etc.) die aktuelle Besetzung.

So ist die Angst aller innigen Supporter vor diesem Comeback gänzlich unbegründet, denn TRANCE kredenzen eine knappe Stunde lang echten germanischen Stahl, geliebt oder auch gehasst. Mit einem irren Riff und etwas später einsetzenden fetten Drums startet das Unternehmen seine Neubelebung – mit Teutonen Metal wie er allein in den Achtzigern und von einigen Hardlinern ebenso in der folgenden Dekade aufs Tonband gebracht wurde. Ganz im Sinne der SCORPIONS und ACCEPT, im Sinne von STORMWITCH, SINNER und BONFIRE. Die Musik groovt, sie geht in die Beine, wie sie 1982 in die Beine gegangen ist, und benötigt keinerlei Kopfarbeit: We have to stay live and hard we have to stay live and heavy.

Geprägt von der schlichten Eingängigkeit der Siebziger erschallen die Melodien. Und diese Melodien sind das Beste, denn Gitarrist Markus Berger ist weiterhin ein Meister seines Fachs und zwirbelt klasse Tonfolgen aus den Saiten. Der eindeutige Schwachpunkt dieses Comebacks ist hingegen Sänger Joe Strubel, der die Champions League-Qualifikation klar verpasst hat. In leichter Schräglage, gerne im Verbund mit den klassischen Backgroundtönen, klingt er zuweilen wie der Stiefbruder von Ritchie Krenmaier oder gar in einigen Lagen wie der dritte Cousin entfernten Grades von Lenny Wolf. Wo ist Lothar, wenn er gebraucht wird? Der Ur-Sänger Lothar Antoni vergnügt sich seit Jahren auf der Nachbarwiese bei TRANCEMISSION.

Dennoch können TRANCE mit ´The Loser Strikes Back´ ganz beruhigt ihr baldiges Jubiläum mit ausgiebigen Konzerten begehen. Einer Bewertung wollen wir uns jedoch hier enthalten. Denn obschon Drummer Andreas „Neudi“ Neuderth nicht in unserem Streetclip-Magazin tätig ist, hält er des Öfteren bei unserer Filmcrew Musikern ein Mikrofon unter die Nase.

(ohne Wertung)

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