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THE DOOMSDAY KINGDOM – The Doomsday Kingdom

2017 (Nuclear Blast) – Stil: Epic Doom Metal


Die Welt hat ihn wieder! Nach drei Jahren ohne Scheinwerferlicht wird Leif Edling demnächst beim ‚Roadburn Festival‘ in Tilburg sein Comeback auf der Bühne geben. THE DOOMSDAY KINGDOM heißt die Band, mit der sich der Bassist und legendäre Songschreiber (CANDLEMASS, AVATARIUM, KRUX, etc.) zurückmeldet.

Ein Projekt, das vor zwei Jahren in der Umklammerung der Depression entstand. „Ich war in sehr schlechter körperlicher Verfassung, konnte nicht rausgehen, durfte nicht lesen, nicht fernsehen und nicht am Computer arbeiten“, erklärt Edling. „Alles, was ich hatte, war die Musik. Da habe ich THE DOOMSDAY KINGDOM geschaffen. Metal aus den Katakomben.“

Die letztjährige Vier-Song-EP (Review hier) war ein vielversprechender Vorgeschmack, das Album kann das hohe Niveau über weite Strecken halten. Zu den beiden aufpolierten Krachern ‘Never Machine‘ und ‘The Sceptre‘ gesellen sich fünf neue Stücke plus ein instrumentales Interludium namens ‘See You Tomorrow‘, das als einzge Komposition in die Kategorie „verzichtbar“ fällt. Ein Fest für Freunde der flotteren CANDLEMASS-Schoten ist das eröffende ‘Silent Kingdom‘ – zeitlos kraftvoller Metal, von erfahrener Hand auf Effektivität geschmiedet und somit die perfekte Plattform für Sänger Niklas Stalvind (WOLF), der seiner Howe’schen Powerröhe reichlich Auslauf gewähren darf. Auch im unbarmherzig malmenden, von feierlich illuminierten Bridges erleuchteten ‘A Spoonful Of Darkness‘ macht Stalvind eine ausgezeichnete Figur, mischt seinen genüsslich langgezogenen Vokalen einen Esslöffel Evil Laughter unter. Aus dem Doom-Rahmen fällt ‘Hand Of Hell‘ mit seiner deutlichen ANGELWITCH-Schlagseite und dem GHOSTigen Mittelteil – dürfte live ziemlich abgehen, die Nummer. Der Rest ist Schwergewichts-Riffing der Oberklasse. Zunächst eher konventionell im Hart-und-Zart-Schema gehalten (‘The Silence‘), im über neunminütigen Finale ‘The God Particle‘ dann mit 70er-Longtrack-Attitüde inklusive Hammondorgel, womit die Nummer auch eine Option für AVATARIUM gewesen sein dürfte.

Insgesamt also ein lohnenswertes Album, nicht nur für die Doom-Gemeinde. Da müssen SORCERER dieses Jahr erstmal drüberspringen.

(gute 8 Punkte)