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THE AURORA PROJECT – World Of Grey

~ 2016 (Freia Music) – Stil: Progressive Rock/Metal ~


Seit 1999 spielten THE AURORA PROJECT in unveränderter Besetzung zusammen. Die Niederländer begeisterten dabei von Beginn an Liebhaber der Moderne als auch der Vergangenheit, sowohl diese von RIVERSIDE als auch PINK FLOYD. Das eingespielte Sextett wurde jedoch im September 2014 durch den Tod eines ihrer Gitarristen und Texter Marc Vooys auseinander gerissen. Die Band nahm sich eine Pause, beschloss in reduzierter Besetzung den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und das von Marc begonnene Konzept zum neuen Album zu vollenden. Dabei beinhaltet dieses hochaktuell die Kontrolle der Menschheit in ihrem Alltag, im Internet und in den Medien durch eine kleine Elite.

Da THE AURORA PROJECT nun in Quintett-Stärke agieren, ergeben sich natürlich leichte Veränderungen in ihrer Musik. Der Wegfall einer Gitarre macht sich zweifellos im Härtegrad bemerkbar. Heuer klingen sie oftmals in ihrem Gesamtbild eher wie standhafte, teutonische Neo Progger, mit entsprechender Melodieführung der Gitarre sowie einem prägnanten Bass. Zuweilen erinnert der Gesang von Dennis Binnekade nämlich immer noch an Marco Glühmann (SYLVAN). Die späten ARENA und GALAHAD sind jedoch ebenso nicht fern. Metallische Gitarren betätigen sich derweil nur in ausgesuchten Seitensprüngen. Die Lieder an sich werden zielsicher und präzise abgerundet dargeboten, erst im späteren Verlauf des Werkes weichen sie, dem Konzept geschuldet, von einer gewöhnlichen Kompositionsstruktur ab. Die alte Liebe zu PINK FLOYD lässt sich hingegen weder in den Solo-Eskapaden der Gitarre bei ´Warmongers´ und ´Drone-wars´ noch in der gesamten Stimmung von ´Circles In The Water´ verbergen. Allein grau ist auf ´World Of Grey´ nichts, keine Sekunde.

(8 Punkte)

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