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STEVEN WILSON – Transience

2015/2016 (kscope) – Stil: Artrock


Im vergangenen Jahr wurde ´Transience´ bereits als allererste Kompilation von STEVEN WILSON auf Vinyl präsentiert. Obwohl er sich damals für die Schönheit von physischem Material auf Vinyl aussprach – “People are always asking me why I’m not on Spotify, and it’s really difficult – as I know I am missing out on potential discovery. I just think the model is flawed unfortunately. My kind of solution to that is to go in the other direction and try to make the physical piece as appealing and as attractive as possible. Doing special editions, making nice vinyl, making the shows as visually spectacular as they can.” – erscheint das Werk nun für alle modernen Menschen ebenfalls auf einem Silberling. Der ehemalige Vinyl-only-Release verliert also hiermit seine Wertigkeit.

Dabei enthält das Album von Steven Wilson persönlich ausgewählte Songs, seine zugänglicheren Kompositionen, die zwischen 2003 und 2015 entstanden sind. Als Kernstück darf die Live-Version des PORCUPINE TREE-Klassikers ´Lazarus´ angesehen werden. Zwei Edit-Versionen, eine Neuaufnahme und mit ´Thank You´ eine Coverversion von Alanis Morissette bereiten jedoch neben längst bekannten Liedern noch kein großes Lusterlebnis.

Dennoch könnte sich diese Kompilation lohnen, sofern der Hörer sowieso im Moment am Überlegen war, ob er einem ihm sehr nahe stehenden, lieben Menschen eine harmonische Zusammenstellung für die trüben Herbsttage auf einer Kassette schenken könnte. Dazu nehme man vom Album ´Insurgentes´ (2008) die Lieder ´Harmony Korine´, ´Significant Other´ und ´Insurgentes´, von ´Grace For Drowning´ (2011) einfach die Songs ´Postcard´, ´Deform To Form A Star´ und ´Index´, von ´The Raven That Refused To Sing´ (2013) die beiden Songs ´The Pin Drop´ und ´Drive Home´ sowie von ´Hand. Cannot. Erase.´ (2015) schlichtweg ´Transience´, ´Happy Returns´ und ´Hand Cannot Erase´. Einfacher ist es natürlich, im Fachmarkt der eigenen Wahl ´Transience´ zu erstehen. Dann würde der Silberling diese mühsame Verrichtung einer persönlichen Zusammenstellung komplett entbehrlich erscheinen lassen.

(ohne Wertung)