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SPELL – For None And All

~ 2016 (Bad Omen Records) – Stil: Hypnotic Metal ~


Dass Will Palmer mit seinem Label „Bad Omen Records“ ein ausgezeichnetes Gespür für Talente besitzt, hat der ANGELWITCH-Bassist jüngst wieder mit den famosen WYTCH HAZEL bewiesen. Nun dürfen sich Freunde des Obskuren und Unpolierten auf die nächste Ladung Glückshormone freuen: SPELL aus Vancouver zapfen auf ihrem zweiten Album ‚For None And All‘ die Wurzeln des Heavy Metal an und veredeln den ewig jungen Saft mit den Aromen der Mystiker von BLUE ÖYSTER CULT zu einem Pflichtgetränk für Feinschmecker und solche, die es werden wollen.

Vom dringend hitverdächtigen Opener ‚Madame Psychosis‘ mit seinen euphorischen Ooohooohooo-Chören über schaurig schönen Horrorsynth-Stoff (‚Whipping Sigils‘, ‚Dark Desires‘, ‚Vanitas‘) bis hin zu klassischem Frühachtziger-Stahl im Geiste von OZZY/PRIEST/MERCYFUL FATE reicht das stilistische Spektrum. Sänger Cam Mesmer gehört sicher nicht zu den begabtesten seines Fachs, seine Hingabe passt indes ganz wunderbar zum mitreißenden Sound – ein Vergleich mit Olof Wikstrand von ENFORCER drängt sich auf, wobei SPELL wesentlich vielschichtiger zu Werke gehen als die Schweden.

Es braucht nicht allzu viel Vorstellungskraft, um in ‚For None And All‘ das Bindeglied zwischen GHOST und TRIAL zu erkennen. Tiefgründig, ideenreich, schlüssig arrangiert – das ist der Stoff, der die Undergroundszene eint und am Leben hält. Und das herrlich atmosphärische Cover-Kunstwerk hätte eigentlich einen Bilderrahmen verdient.

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(8,5 Punkte)