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SONS OF THE ARK – Thirteen Waves

~ 2017 (Independent) – Stil: Rock ~


Das Geheimnis um das atmosphärisch ergreifendste Rock Album des Jahres 2017 ist gelüftet. Es ist ´Thirteen Waves´ der Kieler Formation SONS OF THE ARK.

Ein unter die Haut gehendes Debüt, das Rockmusik feinfühlig, äußerst ausdrucksstark und seelenvoll anfasst. Ihre erste EP deutete vor drei Jahren bereits die musikalische Ausdruckskraft von SONS OF THE ARK mehr als nur an, nun brillieren sie auf ganzer Länge in vollem Glanze. Daher sollte das Quintett auch fortan mit seinen realen Namen bekannt werden, waren die fünf Herren bislang als Curtis, Ethan, Alfred, Eleven und Jared unterwegs.

Ehre, wem Ehre gebührt. Die beiden Gitarristen Hans Hartwigsen und Sascha Paysen glänzen nämlich beeindruckend mit gefühlsbetonten Saitenschwingungen zwischen progressiver und postrockender Anwandlung. Sänger Hauke Heinsohn präsentiert sich weit vielseitiger als zuvor und hat ein unwahrscheinlich prädestiniertes Organ für solch melancholische Musik, die keinesfalls nach skandinavischer Tristesse tönt. Über das gesamte Werk hinweg klingt Hauke Heinsohn auch nur noch vereinzelt nach dem großen Stuart Nicholson und belegt indes seine eigene Reife. Bassist Frank Diener und Drummer Maik Erzberger zementieren schließlich fulminant den Geist der Songs, ohne diesen die Luft wegzuschnappen.

So schwingt sich ein ´Hope´ regelrecht vibrierend in Wallung bis der finale Chorgesang die Erlösung liefert, dem in den letzten Sekunden sogar Kinder beitreten, und geht über in die weitere, von der EP her bekannte Gänsehaut-Nummer ´Silence´. Dieser Gefühlsebene schließt sich ´Leaving´ unvermittelt an. Packend zügiger greift ´Lost Desire´ in die Seele des Zuhörers, ein orientalisches Gitarrensolo mitinbegriffen, sowie ´All You Want´ vollkommen zielsicher hinein. Allein zwei Songs bezeugen die klare musikalische Sozialisierung der Gruppenmitglieder in den Neunzigern; vordergründig ´Deep Down Below´, während der geläufige Band-Ohrwurm ´Ferry To The World´ bereits ganz oben in den Rock-Charts platziert wäre, stünde auf dem Etikett RED HOT CHILI PEPPERS. Schimmert allenfalls ein wenig TOOL in ´Sway´ durch das Fenster, baut sich sodann pulsierend im Nebel von PINK FLOYD ´Everything Beautiful Ends´ zur Rock-Explosion auf.

SONS OF THE ARK werden zwischen melancholischem Alternative sowie Independent Rock und Progressive sowie Art Rock jedwede Hörerschaft begeistern. In den tausend Herzen zwischen SOUL CAGES und RIVERSIDE ist ein großes Plätzchen für SONS OF THE ARK frei.

(9 Punkte)

Momentan allein bei ‚Blitz Records‘ in Kiel zu erwerben sowie natürlich
direkt bei SONS OF THE ARK via email: info(at)sonsoftheark.de (10€ plus P&P).

https://www.facebook.com/Sons-of-the-Ark/
http://www.sonsoftheark.de/