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SAVAGE MESSIAH – The Fateful Dark

2014 (Earache) – Stil: Power-/Thrash Metal


Bisher waren die Alben von SAVAGE MESSIAH aus London immer etwas unausgereift und hinterließen den Eindruck, da geht noch was. Und dieses „was“ haben sie auf ihrem vierten Album `The Fateful Dark` endlich gefunden und auch umzusetzen gewusst. Allerdings muß man dazu sagen, dass die Briten somit keine reine Thrash Metal Truppe mehr darstellen, denn sie kombinieren ihre Thrash Roots mit Power Metal Gitarren und eingängigen Melodien, sprich harmonischem Gesang. War der Vorgänger `Plague Of Conscience` noch deutlich thrashiger mit Tendenzen Richtung ANNIHILATOR, liefert man anno 2014 ein Album, das deutlich vielseitiger aufgestellt. Sicher gibt es lupenreine Thrash Granaten in Form von `Hammered Down` oder `Cross Of Babylon`. Allerdings stellt man auch an diesen Abrißbirnen fest, dass sie grundsätzlich eine saubere Melodielinie inne haben und gerade durch den fein austarierten Gesang von Dave Silver ein überzeugendes Gesamtbild abgeben. Das Gros der Songs ist weniger ruppig, tendiert deutlich mehr richtig tightem Power Metal mit speedigen Elementen. Das Quartett wirkt massiv gereift und weiß wie man verschiedenste Metal Genres souverän kombiniert. Eine Power Metal Double-Bass-Walze wie `Hellblazer` wirkt der Zeitmaschine entsprungen und erinnert an eine up-gedatete Version von MALICE `Hellrider`! Sehr geil! Zwischen den zehn Songs des Album findet sich kaum ein schwacher Song, jeder ist auf seine Art mehr als hörenswert. Selbst eine Ballade findet sich auf dem Album, die alles andere als banal oder kitschig wirkt. `Live As One Already Dead` ist ein echter Ohrwurm. Toller Gesang, starkes Gitarrenspiel, verdammt viel Atmosphäre. Obwohl kein Balladen Fan, dieser Track hat verdammt viel Potential. Die Produktion klingt warm und rund und passt perfekt zu den Songs. Die hier besprochene Version ist die Vinyl Edition in rot die eine Bonus-10 inch bereit hält. Auf der Bonus 10“ finden sich vier Coverversion die einen guten aber auch ungewöhnlichen Geschmack beweisen. Gerade DIAMOND HEAD`s `Lightning To The Nations` und IRON MAIDEN`s `Be Quick Or Be Dead` hauen echt um. MOTÖRHEAD`s `Killers` (vom 2004er `Inferno` Album) ist eine sehr exotische Wahl. Durch die wenig dreckige Stimme von Silver ist der Track nur Supoptimal. Auch METALLICA´s `Of Wolf And Man` ist nur ok. Zeigt aber den Mut von SAVAGE MESSIAH sich auch mit solchen Bands zu messen. `The Fateful Dark` ist in seiner Gesamtheit ein lohenswertes Album das vor allem Fans anspricht die es zwar hart mögen, aber auch auf Melodien nicht verzichten möchten.

(7 Punkte)