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RESISTANCE – Metal Machine

2017 (No Remorse Records) – Stil: Heavy / Power Metal


Nachdem ich einer der Gesegneten war, der sich auf dem diesjährigen UP THE HAMMERS von den überragenden Livequalitäten dieser Combo aus Los Angeles einen bleibenden Eindruck machen konnte, meint es das Leben weiterhin gut mit mir und ich darf meine Öhrchen gerade mit dem dritten Longplayer durchföhnen. Und was soll ich sagen? Erwartungsgemäß lässt die ‚Metal Machine‘ das durchwachsene letzte METAL CHURCH-Album einfach nur vergessen. Robbie ist mit seinem kraftvollen, unverkennbaren Organ einer der wirklich großen Sänger auf dem Planeten, dem von Paul (Bass) & Matt (Drums) sowie Burke & Dan (Gitarren) ein Powerteppich zu Füssen gelegt wird, welchem es vor allem nicht an Songwriting und den Melodien mangelt, die ich auf dem Album der bereits angeführten Altgötter so schmerzlich vermisst habe.

Doch es ist nicht meine Art, den einen zu dissen, um den anderen hervorzuheben. Das haben RESISTANCE auch gar nicht nötig, denn hier spricht ein Knalleralbum für sich, das meine bereits fertige Halbjahres-Top Ten wieder mal durcheinanderwürfelt – sorry, Kollegin & Kollegen.

Die ‚Metal Machine‘ rollt los, die zwei Finger recken sich automatisch bei ‚Hail To The Horns‘ gen Himmel und das Killercover nach feinster Warhammer-Manier manifestiert sich sogleich bei ‚Rise And Defend‘. ‚Some Gave All‘ kann man bezeichnend für die Mannschaftsleistung des Gigs in Athen betrachten und auch die ‚Time Machine‘ lässt klarwerden, dass sich die Songs durch ein überdurchschnittlich fluffiges Niveau auszeichnen, welches aus einem Guss durch die Boxen rattert, sodass es wirklich schwierig ist, einzelne Songs herauszuheben.

Mit ‚Dirty Side Down‘ haben die Männer auch einen straighteren Rocker im Programm, der wiederum live extrem hohes Hitpotential entfalten sollte. Bei ‚Heroes‘ enthüllt sich dem gesetzlosen Hörer sogar ein gewisser Blackie Lawless vor dem inneren Ohr, mit einem Grinsen, bevor dir bei der abschließenden Coverversion ‚Blackout‘ mal wieder bewusst wird, wie bedeutend die SCORPIONS waren und (zumindest live) immer noch sind und dass diese Lieder auch einer weitaus härteren Band gut zu Gesicht stehen. All dies verpackt in einen fetten Sound, führt erneut dazu, dass ich kurz vor der Halbjahresbilanz noch einmal ganz nach oben greifen muss:

(9 Punkte)

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