PlattenkritikenPressfrisch

OZ – Transition State

2017 (AFM/Soulfood) – Stil: Heavy Metal


Gehören die finnischen OZ zum Kultigsten, was aus Skandinavien in Sachen Heavy Metal je gekommen ist? Für manche ja. Für andere reduziert sich OZ‘ Kult-Status auf die ersten zwei, drei Alben.

Warum die Band dennoch so hoch gehandelt wird, ist die Frage, gab es mit RIFF RAFF & Co. doch deutlich Hochwertigeres. Aber belassen wir es dabei, denn mit `Transition State` legen OZ ihr erstes Studioalbum mit brandneuem Material seit 1991 (´Roll The Dice´) vor. Dass außer Bandleader Mark Ruffneck das Line-up aus Söldnern jüngeren Datums besteht, darf nicht verschwiegen werden, denn so muss man dieses Album unter komplett anderen Gesichtspunkten sehen bzw. hören.

OZ liefern traditionellen Heavy Metal mit leicht verkauzter Schlagseite, der nur ansatzweise Verbindungen zu dem klassischen Bandsound der Achtziger aufweist. Leider kann weder Vince Koivula Ape De Martini als Sänger Paroli bieten, noch kommen die Kompositionen erfrischend rüber. Das klingt mir bei den meisten Songs doch sehr gezwungen nach Old School – innovativ war der OZ-Stil eh noch nie. So wirkt doch alles sehr vertraut und austauschbar. Breite Refrains mit ACCEPT-artiger Ausstrahlung (z.B. `Heart Of A Beast`) finden sich in großer Menge. Bei `Demonized` machen sie IRON MAIDEN mächtig Konkurrenz. `We`ll Never Die` hat sogar Hitpotenzial. Andere Stücke klingen wie purer Metal der alten Schule. Ganz vorne mit dabei `Midnight Screams`,`Restless`, `Drag You To Hell` oder `The Witch`. Nett, hat was, aber nur weil OZ drauf steht ist es noch lange kein Überflieger-Material. Da gibt es einige junge Wilde aus der Ecke, die das spannender und spritziger können.

`Transition State` ist ein akzeptables Comeback-Album einer alten Legende, die sich müht, ihren eignen Stil zu kopieren. Allerdings, das ist meine Meinung, ist der Geist schon lange aus der Flasche geflutscht und OZ haben ihren Reiz verloren.

(knappe 7 Punkte)