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OVERKILL – The Grinding Wheel

~ 2017 (Nuclear Blast) – Stil: Thrash Metal ~


Das Erdbeben namens ‚Ironbound‘ (2010) und seine im Zweijahres-Abstand erfolgten Nachbeben ‚The Electric Age‘ und ‚White Devil Armory‘ haben OVERKILL wieder an die Spitze der internationalen Thrashrangliste befördert. Mit ‚The Grinding Wheel‘ wollen New Jersey’s Finest laut Frontikone Bobby „Blitz“ Ellsworth und Chefkomponist D.D. Verni nun ein breiteres stilistisches Spektrum abbilden als auf den drei oldschooligen Vorgängern. Ein Versprechen, das nach eingehender Beschäftigung mit den zehn neuen Songs als erfüllt betrachtet werden kann.

Vom Doublebass-Boliden ‚Red White And Blue‘ über das punkrockige ‚Let’s All Go To Hades‘ bis hin zum groovigen Stampfer in alter SABBATH-Manier (‚Come Heavy‘) ist alles vertreten, was OVERKILL in den letzten drei Jahrzehnten zur konstantesten Thrash-Band des Planeten gemacht hat. Auch vor modernerem Riffing (‚Shine On‘) schrecken die reifen Herren nicht zurück. Trotzdem muss hier keinem Traditionalisten bange werden. Ganz im Gegenteil: Der Anteil an klassischen Metal-Passagen ist so hoch wie schon lange nicht mehr, speziell ‚The Long Road‘ mit seinem „Ooohooohooo“-Intro und das abschließende, fast achtminütige Titelstück im ‚Harvester Of Sorrow‘-Stil lassen die Faust wie vom Magneten gezogen nach oben schnellen. Da sich mit Ausnahme des etwas ziellosen ‚The Wheel‘ kein einziger Füller auf das Album verirrt hat, gibt es neun triftige Gründe, auch für diese 18. OVERKILL-Studioscheibe eine dringende Kaufempfehlung auszusprechen.

Möge Euch die Energie niemals ausgehen, Ihr Wahnsinnigen!

(8,5 Punkte)