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OPERATION: MINDCRIME – Resurrection

~ 2016 (Frontiers Records) – Stil: Heavy Metal ~


`Resurrection` ist der zweite Teil der Triologie aus dem Hause Geoff Tate, der unter dem Namen OPERATION: MINDCRIME nach seinem Ausstieg bei QUEENSRYCHE weiter für musikalische Furore sorgen möchte. Teil eins, `The Key`, war eher ein durchwachsenes Werk, auf dem zu viel geschah und das man mit viel Name-Dropping aufpimpen wollte.

Auf dem zweiten Teil der Story finden sich erneut eine Menge Namen, die Herrn Tate (neben Gesang für Keyboard und Saxophon zuständig) zur Unterstützung herangezogen hat. Da wären u.a. David Ellefson (MEGADETH), John Moyer (DISTURBED) am Bass, Drums erneut Simon Wright (DIO, RHINO BUCKET, AC/DC, etc.), Scott Mercado und Brian Tichy (DEAD DAISIES, WHITESNAKE) sowie für einige Gesangseinsätze Tim ‘Ripper’ Owens (ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH) sowie BLAZE BAILEY (ex-IRON MAIDEN) und erneut Mark Daly (THE VOODOOS).

Musikalisch orientiert man sich an `The Key`, überrascht und überzeugt mit einigen Songs, liefert aber auch mittelmäßiges und teils unnötiges Material. 14 Tracks werden im Display angezeigt, allerdings kann man erst ab dem fünften Stück von einem ersten richtigen Song sprechen. Und dieser, `Left For Dead`, ist nicht wirklich überraschend, eine Art Hommage an seine alte Band. Klar, deutlich up-gedatet, aber vom Aufbau und den Chören her hat das Stück eine deutliche Verbindung zu modernen QUEENSYRCHE. Danach hangelt man sich von Song zu Song, die alle einen hohen musikalischen Anspruch haben, dabei stilistisch nahe an späten QUEENSYRCHE liegen und auch Einflüsse von Tates Solo-Alben aufweisen. Einige der Songs sind ganz, ganz großes Kino, vor allem dann, wenn man die fragilen Saxophon-Passagen mit Fingerspitzengefühl brillant in die Songs eingeflochten hat. Je weiter man sich in das Album vorarbeitet, umso mehr fallen einem die klassischen Prog-Passagen auf, die in kurzen Sequenzen sogar an YES erinnern. Äußerst verschachtelte, sehr progressive Tracks wie z.B. `Into The Hands Of The World` brauchen ein paar Durchgänge bis sie zünden. Anders dagegen ein eher ruppiger Track mit großer Melodie wie `Taking On the World`, der recht schnell ins Ohr geht. Ein weiterer Höhepunkt ist das Balladen-ähnliche Stück `The Fight`, sowie `Healing My Wounds`, das gerade im zweiten Teil des Songs großartige Momente bereit hält. `A Smear Campaign` gehört auch zu den Gewinnersongs des Albums. Schon der spannend klingende Beginn und die ungewöhnliche Melodie lassen aufhorchen. Auch hier hat man irre Saxophon-Passagen eingeflochten und mit starken Gitarrensoli und Keyboardeinlagen abgerundet

Je nach Stimmungslage kann man viel oder weniger QUEENSYRCHE heraushören und hininterpretieren, aber letztendlich ist das musikalisch Gebotene unverwechselbar sowie beeindruckend. Lange hat Geoff Tate nichts mehr so interessante Songs abgeliefert und gleichzeitig so gut geklungen.

(7,5 Punkte)