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OGRE – The Last Neanderthal

Minotauro Records (2014) – Stil: Heavy Rock / Doom


„BLACK SABBATH, RUSH, DEEP PURPLE, PENTAGRAM, SAINT VITUS, CIRITH UNGOL, AC/DC, BUDGIE, SIR LORD BALTIMORE, DUST, CACTUS, BUFFALO, TOAD“ – wer Gitarrist Ross Markonish nach seinen Einflüssen fragt, bekommt mehr serviert, als die üblichen Verdächtigen. Und zum Glück hört man das seiner Band OGRE auch an. Das US-Trio aus Maine, seit 1999 aktiv, bietet auf seinem vierten Studioalbum ‚The Last Neanderthal‘ schnörkellosen Ur-Metal, der dem Connaisseur warm reinläuft wie feinster Met.

Siebziger-Freaks werden beim herrlich-knackigen Opener ‚Nine Princes In Amber‘ direkt steil gehen, auch ‚Soulless Woman‘, ein Cover der seit 40 Jahren aufgelösten, funkigen Namensvetter aus Idaho, verleitet zu spontanen Tanzeinlagen.

Trotzdem sind OGRE beileibe keine Gute-Laune-Band. Das schleppende ‚Bad Trip‘ wird seinem Titel speziell im psychedelisch-angehauchten Mittelteil gerecht, Sänger/Bassist Ed Cunningham überzeugt mit seinem variablen, nur dezent an Ozzy O. angelehnten Organ. Mit ‚Sons Of Sisyphus‘ und ‚Warpath‘ liefern OGRE schmackhaftes Kraftfutter mit der Extraportion Wah-Wah, der elfminütige Schlusstrack ‚The Hermit‘ krönt mit seinen Spacerock-Exkursionen ein Album, das sich vor den bekannten Schweden- und Kalifornien-Happen nicht verstecken muss. Hand drauf!

(8 Punkte)