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NUKEM – The Unholy Trinity

2016 (Sleaszy Rider Records) – Stil: Thrash Metal


Die wohl heißeste neue US Thrashband kommt aus El Cajon bei San Diego. Seit der Gründung vor vier Jahren haben sich NUKEM durch Support-Gigs für u.a. DEATH ANGEL, DARK ANGEL, POSSESSED und METAL CHURCH nicht nur in Kalifornien eine Mörder-Reputation erspielt, nun war die Zeit reif fürs erste Album. ‚The Unholy Trinity‘ heißt das Geschoss, das sich im starken Thrash-Jahr 2016 lässig in die vorderste Reihe katapultiert.

Alleine der Name des prominenten Schlagzeugers wird in Gourmetkreisen für verstärkten Speichelfluss sorgen. Kein Geringer als PSYCHOTIC WALTZ-Wunderdrummer Norm Leggio frönt bei NUKEM seiner Liebe für den ganz harten Stoff. Den Bass bedient Dan Lauder (UNDER THE STONE), die Hauptrolle als Gitarrist und Shouter hat Steve Brogden inne, der auf ‚Supremacy Of Steel‘ für die Riffs bei CAGE sorgte.

Progressive- oder Power-Metal sucht man auf ‚Unholy Trinity‘ indes vergebens. Vom Startblock bis zum Zielstrich regiert die Nietenfaust. EXODUS, SACRIFICE und OVERKILL heißen die Eckpfeiler, zwischen denen sich NUKEM die musikalische Kante geben. Meist in Hochgeschwindigkeit, zuweilen gar an der Grenze zum technischen Death Metal (‚Lethal Injection‘) überfallen einen die zehn Songs der Scheibe. Spannend bleibt das Ganze, weil die drei Könner nicht nur wissen, wie man Dynamik buchstabiert, sondern auch die nötigen kompositorischen Fähigkeiten zur Umsetzung mitbringen. An Anspieltipp sei der chromblitzende Riffbolide ‚The Atomic Age‘ empfohlen – einer der mächtigsten Thrasher der letzten Jahre.

Mit der funkensprühenden Spritztour durch den Speed Metal (‚Evelyn’s Awakening‘) sowie den Coverversionen von ‚TV Crimes‘ (BLACK SABBATH, ´Dehumanizer´ – mal was Neues) und ‚Suspicious Minds‘ (Mark James/ Elvis Presley) beweist Brogden zudem, dass er nicht nur furchterregend brüllen sondern auch sehr sehr rau singen kann.

Ganz dicke Empfehlung, nicht nur für Thrash-Maniacs.

(8,5 Punkte)