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MOTORJESUS – Electric Revelation

2014 (Drakkar/Sony Music) – Stil: Heavy-Rock


Vom traditionsreichen Fußballunternehmen mal abgesehen, hat Mönchengladbach eher wenig Assoziationskraft. Gut, der geniale Walter Moers stammt aus der Viertelmillionen-Stadt am linken Niederrhein, auch Formel-1-Plagegeist Kai Ebel ist dort aus der Flasche geschlüpft, aber sonst?

MO-TOR-JE-SUS!

Mit ihrem just erschienenen vierten Album ‚Electric Revelation‘ haben sich die ehemaligen SHITHEADZ endgültig für die internationale Klasse qualifiziert. Bands wie die frühen VOLBEAT neuere ALTER BRIDGE oder auch AUDREY HORNE kommen einem beim Hören der zwölf Songs in den Sinn, eine gewisse MOTÖRHEAD-Räudigkeit haben sich die Jungs zum Glück bewahrt. „Wir sind eben ein Bastard aus Hard Rock, Stoner, Classic Rock und jeder Menge Metal“, sagt Frontmann Chris Birx, dessen Stimme souveräner und facettenreicher denn je aus den Boxen dringt.

Ausfälle sucht man auf ‚Electric Revelation‘ vergeblich, ob’s die arg an NICKELBACK und METALLICA angelehnte Halbballade ‚Rust‘ gebraucht hätte, in der Birx seine Herzklappen-OP aus dem Frühjahr 2013 thematisiert, sei dahingestellt.

Meine persönlichen Highlights:

– ‚The Run‘, das mit seinem unwiderstehlichen Grundriff den Faden von ‚Motor Discipline‘ (vom Vorgängeralbum ‚Wheels Of Purgytory‘) fortspinnt

– Die THIN LIZZY-Verbeugung ‚Back In The Action Car‘, bei der DEAD LORD und Konsorten vor Neid erblassen dürften

– Der Titeltrack mit seinem Metal-Groove und dem Klasse-Refrain, den auch die beifahrende Frau schon mitbrüllen kann

– Und schließlich ‚The Warning‘, bei dem es sich um kein QUEENSRYCHE-Cover handelt, sondern um einen raffiniert arrangierten Hit, dem ich eine Karriere als Festival-Hüpfer zutraue

So, genug geschwafelt. Reinhören und abfahren – der PS-Heiland wartet nicht!

(8 Punkte)