PlattenkritikenPressfrisch

Mike LePond´s SILENT ASSASSINS

~ 2014 (UDR) – Stil: Heavy Metal ~


Mike LePond ist den meisten Hörern wohl eher aufgrund seines Mitwirkens bei SYMPHONY X bekannt, doch sein weitreichendes Schaffen reicht von seiner letzten Beteiligung bei den Prog-Metallern AFFECTOR bis hin zur US Metal-Legende HEATHEN´S RAGE weit in die 80er zurück. Für sein erstes Solo-Album unter dem Banner SILENT ASSASSINS hat er einige überraschende Mitmusiker gefunden. An der Gitarre durfte sich Metal Mike (HALFORD, PAINMUSEUM) austoben, während die Position am Mikrofon die Legende Alan Tecchio (HADES, WATCHTOWER, POWER, NON-FICTION) ausfüllen konnte. Nicht überraschend hingegen sind die eingespielten Keyboards durch seinen SYMPHONY X Kollegen Michael Romeo, der aber seine Gitarre, bis auf ein paar Soli, außen vor gelassen hat. Darüber hinaus war er für die programmierten Drums zuständig, die aber zumeist nicht negativ ins Auge bzw. Ohr stechen.

Das Album startet mit einem klassisch schnellen Metal-Song (`Apocalypse Rider´), den Tecchio ausfüllt, als sänge er noch bei POWER. Zwischendurch überraschend eingefügte Chorgesänge lassen einen wunderbaren Song zurück und geben bereits hier einen Vorgeschmack auf den Abwechslungsreichtum des Albums. Gleich mit einem Solo beginnt `Red Death´ und spielt den Hörer mit seiner Melodie fast schwindelig, bis der Song in einen Stampfer á la JUDAS PRIEST, genauso wie das heftige Geschoss ´Silent Assassins´, übergeht. `The Quest´ zieht, bis auf kurze solistische Einlagen, das Tempo stark an und bietet obendrein vollkommen überraschend eine folkloristische Tanzeinlage – außergewöhnlich gut. `The Outsider` hat mit Tecchios Gesang fast eine rhythmische NON FICTION Schlagseite, lässt aber schließlich den ACCEPT-Einfluss zum Vorschein kommen. Die von einer Akustik-Gitarre getragene Ballade `Masada´ sorgt äußerst gelungen für Auflockerung und anhaltende Kurzweil. Mit dem hymnenhaften `Ragnarok` und dem episch langen `Oath Of Honor´, bei dem die Chöre ebenso wie in `Masada´ auch etwas triefen dürfen, aber dadurch auch leider bei all dem Bombast den Gesang von Tecchio in den Hintergrund drängen, findet das Werk seinen Abschluss.

Wenn das Album ein Tribut von Mike LePond an all die Artisten und Gruppen des Metal-Universums, die ihn in seinem Schaffen inspiriert haben, darstellen soll, ist er ihm mit diesem einstündigen Werk gelungen. Sein dargebotener Power Metal hat selbstredend eine große US Metal-Schlagseite, doch auch einige europäische wie auch britische Einflüsse haben den Sound bereichert. Zwischen neo-classic und epic Soundscapes, dunklen Atmosphären, heftigen sowie flotten Ausbrüchen bis hin zu plötzlichen Folk-Einschüben wandelt die Band stilsicher durch ihren musikalischen Kosmos. Solch ein solistisches Ausleben, wie von Mike LePonds SILENT ASSASSINS, wünscht man sich häufiger.

(8 Punkte)