2016 (Urgence Disk Records / Cold Smoke Records) – Stil: Post Rock
Aus der Schweiz stammt womöglich Eure neue Lieblings-Instrumentalband, denn trotz der Gegensätzlichkeit schließen sich Lieblingsband und Instrumentalband grundsätzlich nicht sofort aus.
LILIUM SOVA sind ein Genfer Trio, dessen besonderes Merkmal das von Gitarrist Loïc Blazek ebenso gespielte Cello darstellt. So landet die Band zwar nicht im Kammerrock, dennoch entsteht eine wunderbare Atmosphäre, die sich in den krachend rockigen Abfahrten als auch in den wenigen Ambient-Passagen bemerkbar macht. An Bass und Drums malträtieren hingegen Cyril Chal und Timothée Cervi ihre Instrumente. Mit einer harten Kante aus Posthardcore steigert sich das Album über Mathrock, kurze Black Metal-Ausflüge in vielschichtige Postrock-Berg- und Talfahrten inklusive wunderbarer Dynamiken – progressiv nicht im erfinderischen Sinne, jedoch im erregten Ausschöpfen der Vielfalt.
Das Album unterteilt sich tatsächlich in zwei Teile namens „Valley“ sowie „City“ und begründet so mit ´Lost Between Mounts And Dales / Set Adrift In The Flood Of People´ einen der längsten Albumtitel, der vordergründig eine Splitveröffentlichung vermuten lassen würde. Im schönen schlichten Digipak herausgebracht wäre eine Vinyl-Veröffentlichung mit A- und B-Seite hier exzellent geeignet.
(8 Punkte)
https://liliumsova.bandcamp.com/
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