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JACOBS MOOR – Self

~ 2017 (Independent) – Stil: Power (Thrash) Metal ~


Das taufrische Werk von JACOBS MOOR, der Nachfolger des überraschenden Debüts ´All That Starts´, kann nicht nur, sondern muss allen Altvorderen von STYGMA IV, STIGMATA und BIG HEAT an das Metal Heart, auch ohne Beethovens ‚Für Elise‘, gelegt werden.

Sänger Ritchie Krenmaier, einst bei den erwähnten, angebeteten Formationen, singt zwar heutzutage etwas grober, dennoch schenkt er uns weiterhin diese klaren Gesangsmelodien überirdischer Natur. Die Gitarrenfraktion Rupert Träxler und Johannes Pichler versucht hingegen mit einem momentan anderen Traum-Duo, Jeff Loomis und Michael Amott, in Konkurrenz zu treten, derweil sich die gesamte Band öfters außerhalb des Power Metal in thrashigen Gefilden austobt. Diese Aggressivität und barbarische Härte in Verknüpfung mit traumwandlerischer Melodiensicherheit beschert ´Self´ seine eigene Wesensart.

JACOBS MOOR spielen zwar härter als STYGMA IV es jemals anrichteten und moderner als die unlängst mit ihrem dritten Werk herausgetretenen VANISH auf, sind gleichwohl für die Alteingesessenen zwischen ARMORED SAINT und METAL CHURCH, sofern diese nicht restlos im traditionellen Zeitalter hängen geblieben sind, und obendrein von moderneren Härtnermetallern zu goutieren. Denn mit voller Wucht überrollt ein ´Watching Atrocities´ sogleich jedes blümerante Sit-in. Eingeschlossen von einem rhythmischen Trümmerniederschlag wagt sich Ritchie Krenmaier im Saitendelirium von ´The Absence Of Me´ ebenso keifend ans Mikrofon zu treten. Dabei geraten die Zuhören andauern ins Schwärmen, wenn die Saitenakrobaten wie in ´Self´ schwelgerische Lautenfolgen darbieten. Von einem doomigen Ansatz heraus gefallen sich JACOBS MOON in ´Falling To Pieces´ im Sauseschritt oder in rockender Dehnung in ´Distance´ allzeit innerhalb eines allerkraftvollsten Härtegrades. Auf über elf Minuten offenbart das abschließende ´Hopeless Endeavour´ nochmals all diese raren Charakterzüge von JACOBS MOON. Sie spielen, reißen und hämmern meist bereits bis zum Höhepunkt Kampfeswillen sowie -stärke heraus, angesichts der lyrischen Ausführungen von ´Neglacting The Path Of The Sun´ nicht verwunderlich, so dass letzten Endes nahezu jeder Gipfelpunkt unumgänglich in getragener Art und Weise begeisterungswürdig ertönen muss.

(Big 8 Points)

 

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