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JACK MANIAK – Code 403

~ 2017 (Jet Trash Records) – Stil: Synthwave ~


Und wieder haben wir einen Metal-Musiker erwischt, den es in die nostalgischen Weiten des Synthwave verschlagen hat. Der Franzose Jean-Philippe Ouamer (IDENSITY, OMRADE) hat sich mit Jack Maniak sein Alter Ego erschaffen, um sich musikalisch ganz den Eighties, seinen Teenager-Jahren hinzugeben. Dabei dürfen nicht nur Hardrock- und Metal-Rhythmusgitarren wüten, sondern sogar einige Soli zwischen die Tastenklänge rauschen.

Gespenstisch erschaudert ´Stripe Is Back´ in seinen Erinnerungen an die GREMLINS und das quirlige ´No Fate´ an TERMINATOR 2. Vor reichlich voluminösem Dosen-Drumming ziehen fortwährend fließende Melodien hin und her. Aber Jack Maniak jagt seine Musik nicht nur mit Protonenantrieb durch das All, sondern lässt ebenso in ´Code 403´ auf schneller Fahrt die Melodien wie Fanfaren aufbersten. Und immer wieder huschen die Gespenster hinter jedem vorbeiziehenden Mond, hinter denen sich CARPENTER BRUT versteckt, herüber. ´Final Departure´ dreht seine flirrenden Runden im Darkroom des Synthwave, ehe ´Tribal Mob´ auf Alpha Centauri einen Talk mit orientalischen Fernreisenden aufzeichnet. Doch dieses Treffen währt nur kurz, sentimentales Getöse und Geschmetter geht beizeiten in ´The Guardian´ zur Feuerstellung hinüber. Nicht sogleich Feuer frei heißt es in ´Space Invaders´. Sekündliche Anklänge an DESIRELESS und die PET SHOP BOYS bleiben auf der gesamten Reise im Ohr des Betrachters hängen. In der endlosen Galaxie gestrandet, wecken die elektronischen Klänge von ´Sky Demons´ Erinnerungen an die französische Heimat Jack Maniaks und der von Jean-Michel Jarre. Und alle singen Gloria, Gloria zum Abgesang von ´Glory´.

(7 Punkte)


https://jstrecords.bandcamp.com/album/code-403-lp