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IGNITOR – Haunted By Rock & Roll

2017 (EMP Label Group) – Stil: Heavy Metal


Fünf Jahre war es still um die Texaner IGNITOR mit Jason McMaster (ex-WATCHTOWER, DANGEROUS TOYS) am Mikrofon. Neu aufgestellt, legen sie mit `Haunted By Rock & Roll` ein geiles Album vor. Es darf sogar gesagt werden, überraschenderweise ein richtig geiles Album, denn mit `Year Of The Metal Tiger` von 2012 waren sie noch nicht so richtig auf der Spur.

IGNITOR vermischen die hektische Spielweise von RAVEN, mit dem Speed der ganz frühen ABATTOIR, ein paar spritzigen NWoBHM-Einflüssen und dem räudigen, schnellen Power Metal früher Achtziger Bands. Auch nicht von der Hand zu weisen sind Einflüsse aus der DANGEROUS TOYS-Ecke, wenn man deren Speed-Granaten als Vergleich hinzuzieht. Ein vollkommen Old Schooliger-Sound mit dem polarisierenden Gesang von eben mighty McMaster. Sicher nicht jedermanns Sache, aber die Scheibe rockt wie Sau. Von all den bisherigen, manchmal schon anstrengenden Alben aus dem Hause IGNITOR, das bisher beste und überzeugendste.

Schon beim Opener `To Brave The War` wird der Qualitätssprung deutlich. Eine fast schon rasende Nummer mit bissigen Riffs und einem giftigen McMaster. Nicht viel anders `Hatched (The Ballad Of Victor Crowley)`, ein verdammter Arschtreter vor dem Herrn. Das gemäßigtere `Nomad` werden eher NON FICTION-/HADES-Fans mögen. Dafür liefern sie mit `No Sanctuary` einen echten Doppelbass-Boliden mit enormem Aggressivitätslevel ab. Dass man das Album mit dem RAVEN-Cover `Hung, Drawn, And Quartered` (aus dem `All For One´-Album) beendet, zeigt wo die musikalischen Wurzeln der Texaner liegen.

`Haunted By Rock & Roll` ist ein echt starkes Album geworden und auf diesem Level sollte es doch möglich sein, dass man die Texaner endlich mal auf dem alten Kontinent live sieht.

(8 Punkte)