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HOBBS ANGEL OF DEATH – Heaven Bled

2016 (Hells Headbangers) – Stil: Death/Thrash Metal


Peter Hobbs und seine HOBBS ANGEL OF DEATH werden in Thrash Metal-Kreisen als „Kult“ angesehen, dabei hat der Australier ja eigentlich nur ein fast brauchbares Album veröffentlicht: sein selbstbetiteltes Debüt von 1988. Das 1995 nur in Australien veröffentlichte zweite Album kann man getrost in die Tonne kicken. Jetzt, über 20 Jahre später kommt der olle Hobbs mit einem neuen Album an und hat als Quartett HOBBS ANGEL OF DEATH reaktiviert.

`Heaven Bled` enthält dabei zwölf Songs, die man eher als simples Geballer betiteln darf, anstatt als High-Class-Death/Thrash Metal. Im Vergleich zum Debüt hat man aber immense Fortschritte vorzuweisen. Die ersten drei Songs hauen einen dennoch wirklich nicht von den Socken, das ist recht banales Geballer ohne jegliche eigene Identität. Kann hier und da die Gitarre überzeugen, tackern die Drums wie eine Nähmaschine. Hobbs` Gesang ist eindimensional und klingt wie die Stimme tausend Anderer, die sich in diesem Genre probieren.

Schwer zu sagen, welche Songs sich positiv hervorheben, denn in seiner Gesamtheit klingen die zwölf Songs sehr, sehr identisch. Die kraftvolle Old School-Schlagseite hat seinen Charme, das rasende Geballer irgendwie auch, zumindest in Teilen. Aber andere Bands nehmen einen da schon deutlich überzeugender in die Zeitmaschine mit.

Auch wenn der inzwischen im Rentenalter (zumindest sieht er so aus) angekommene Peter Hobbs Herz und Seele in diesen Album gesteckt hat, wirklich überzeugend ist anders. Der Mix aus leicht deathigen Elementen und räudigem Thrash Metal wird von vielen jungen Bands energischer und auch authentischer geliefert. Und dennoch kann man sich einem gewissen Charme des Albums nicht entziehen. Vielleicht weil es so schlicht gehalten ist, man sich die Rübe dabei blutig bangen kann und dabei noch nicht einmal aufregt, dass einem der Bangerkumpel das Halbe über die Kutte sifft? Als Anspieltipps seien wenigstens `Son Of God`, `T.F.M.F.`, aus meiner bescheidenen Sicht der wohl beste Track des Albums, `Abomination` sowie `Sadistic Domination` genannt.

(6 Punkte)