2016 (Independent) – Stil: Prog Metal
EDGE OF REALITY ist das Baby von Gitarrist und Keyboarder Joey Frevola, der den Erstling ´Elephant In My Pajamas´ noch ganz alleine eingespielt hatte. Mittlerweile ist der Bandkern mit Gitarrist Jesse Peck und Drummer Branndon Center zu einem Trio angewachsen. Demzufolge ergibt sich durch den kompositorischen Einfluss der neuen Bandmitglieder, vor allem durch Jesse Peck, ebenfalls ein neues Soundbild der erstmals im Gruppenverband agierenden Combo.
Musikalisch ist ´Vicious Circle´ zwar kein vollkommen wilder Stilmix wie ihn SCHIZOID LLOYD oder PERVY PERKIN zuletzt anboten, allerdings ist die Bandbreite nicht gerade gering ausgefallen. Am zielstrebigsten präsentieren sie sich im Song ´Teeth Of The Universe´, der freilich ebenso wie die anderen Lieder kein Single-Format vorweisen kann und an der sieben Minuten Marke kratzt, und lassen die schönsten Atmosphären-Hooks in ´Forks & Spoons II´ erklingen. Großartig schlägt sich zudem Sänger Ruben Vasquez Amos, der nur als Gaststar firmiert und in jeder Indie- als auch Hardrock-Band seinen Platz finden würde. Im finalen Zwanzigminüter ´Into The Shadows´ erschaffen EDGE OF REALITY sogar zu Beginn mit den Gastsängerinnen Megan Rasmussen und Carolina Rodriguez eine Stimmung wie zu alten YES-Tagen.
Konzeptionell basiert das Album hingegen auf der Story eines äußerst realistischen Traumes über eine Person, die vom Universum aufgesogen wird, einen Computervirus, das Gemeinschaftsleben der Menschen, auch anschaulich an einer Romeo & Julia ebenbürtigen Geschichte und einer aus dem Mittelalter dargestellt, bis schließlich die Handlung wieder in der Jetztzeit während eines Bürgerkrieges landet.
So schaut der Zuhörer nach fast 80 Minuten zurück und kann letztlich keine echten Vergleichsgruppen heranziehen. Dennoch sollten Besitzer der Schöpfungen von HAKEN, DEVIN TOWNSEND, TOEHIDER, HEART OF CYGNUS und THE DILLINGER ESCAPE PLAN zumindest eine Prise dieses interessanten und guten Werkes von EDGE OF REALITY nehmen.
(7,5 Punkte)
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