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DEVIN TOWNSEND – Z2

~ 2014 (Inside Out) – Stil: Progressive Metal ~


Ich mag Devin Townsend, sehr sogar. Mit ‚Ocean Machine‘, ‚Infinity, ‚Terria‘ und seinen SYL-Tsunamis hat der Grenzgänger aus Vancouver dem Heavy Metal nicht nur gehörig sein runzlig gewordenes Hinterteil aufgerissen, sondern dabei auch atmosphärische, zeitlose Musik geschaffen.

CASUALTIES OF COOL, das Space-Country-Projekt mit Ché Aimee Dorval fügte dem Townsend’schen Œuvre Anfang 2014 eine weitere interessante Facette hinzu. Umso tiefer fällt nun die Enttäuschung über dieses groß angekündigte Doppelalbum namens ‚Z2‚ aus.

Weiß der erste, treffend ‚Skyblue‘ betitelte Dreher noch mit einer Handvoll sonnenspendenden Heavy-Pop-Nummern im Stile der ‚Addicted‘- und ‚Epicloud‘-Scheiben zu gefallen (Anneke van Giersbergens Gesang ist präsenter denn je), so schrumpft der Genussfaktor auf dem ‚Ziltoid‘-Nachfolger ‚Dark Matters‘ rasch gen Null. Mit Ausnahme von ‚Deathray‘, in dem Devin kurz den Geist des genialen ‚Black Devil‘ aus der Flasche lässt, ist dieses Kasperltheater from Outer Space eine kaum auszuhaltende Mischung aus altbekannten Ideenfetzen und witzlosem, weil aufgewärmtem Hörspiel-Mumpitz.

Ja, ich habe aufgeatmet, als der Schmarrn nach den halbwegs akzeptablen Schlussnummern ‚Ziltoid Goes Home‘ und ‚Dimension Z‘ endlich vorbei war. Leider kam die Freude zu früh. „…To be continued“, quakt Devin am Ende des Nachspanns. Bitte nicht!

(4,5 Punkte)