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DESOLATION ANGELS – King

2018 (Dissonance Productions/Soulfood) – Stil: Heavy Metal


Der König ist tot, lang lebe der König. Halt, gebietet Einhalt, dies ist eine andere Geschichte. Die NWoBHM-Recken DESOLATION ANGELS skandieren desgleichen zu ihrem ´King´ und schnüffeln weiter am rußenden Dunst aus der Unterwelt. Denn endlich erscheint der dritte Longplayer der DESOLATION ANGELS, um Sänger Paul Taylor (MIDNIGHT MESSIAH, ELIXIR) vorzustellen. `King´ wird dabei zu einem Vermächtnis von Produzent Chris Tsangarides, der seit Januar nicht mehr unter uns Lebenden weilt.

Die DESOLATION ANGELS gehören jedenfalls zu den ausdauernden Gruppenansammlungen. Da ihre erste Single bereits 1982 und ihr Debüt-Album 1986 erschien, gebührt der Dank dafür den beiden, seit Anbeginn der DESOLATION ANGELS-Zeitrechnung aktiven Gitarristen Keith Sharp und Robin Brancher.

2018 ist ihr Sound heavy und traditionell düster, entsprechende lyrische Weisheiten mitinbegriffen. Der krachend schlichte Opener ´Doomsday´ ist erst das Anschüren des Höllenfeuers. Die finstere Melancholie von ´Devil Sent´ und ihr epischer Aufbau bezeugen umgehend echte Großtaten. Dazu gehören auch die getragen emporsteigende Komposition ´Find Your Life´ und das erdrückende Abschlussliedgut ´My Demon Inside´ – schlicht derb und unwiderstehlich mitnehmend, auf jeder gewünschten Fahrt in den Schwefelpfuhl. Zuweilen harren die DESOLATION ANGELS im selben Abteil wie SAXON aus, sogar an Biff Byford lässt ´Another Turn Of The Screw´ denken. Und Paul Taylor scheint wie geschaffen für diese Musik. Allein ´Rotten To The Core´ zieht in seiner Hardrock-lastigkeit die Zügel nicht so streng und garstig an. Schnell zieht es dagegen ´Hellfire´ mit Prunk und Gloria ins Verderben. Wenn schon in die Hölle, dann als königlicher Regent. Beinahe majestätisch.

(8 Punkte)