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DESOLATE PATHWAY – Valley Of The King

~ 2014 (Eigenproduktion) – Stil: Epic Doom ~


Nach ORIGIN KONRAD, die Vince Hempstead nach seinem Abgang bei PAGAN ALTAR aus der Taufe gehoben und nach Umsetzungsschwierigkeiten der Bandbesetzung an der Livefront gleich wieder zu Grabe getragen hatte, wird der Doom mit DESOLATE PATHWAY noch viel klassischer präsentiert. Musikalisch waren auch ORIGIN KONRAD nicht so weit von der jetzigen Band entfernt, doch gerade der Gesang von Muzzy Madhorse Tahir, der aber der Band einen hohen Wiedererkennungswert verschafft hatte, ließ den düsteren Sound viel harscher als vielleicht gewünscht erklingen.

Doch jetzt hat Vince Hempstead mit Simon Stanton einen passenden Sänger für den epischen Doom gefunden und hoffentlich auch eine sich live bewährende Truppe mit Jim Rumsey (Bass) und Mags (Drums) zusammengestellt. Dabei ist der Sound gar nicht so sehr nach klassischem Epic Doom der Marke CANDLEMASS geraten, sondern hat tatsächlich seinen eigenen Charakter entwickelt, wie es auch die Briten SOLSTICE erreicht haben. Überraschend sind auch die Liedlängen, die teilweise recht kurz geraten sind und beweisen, dass epischer Metal nicht immer mit langen Songs im Gleichschritt marschieren muss. Zudem erzählt das Album als kleines Konzeptwerk die Geschichte von Prinz Palidor, der ein tugendhafter Ritter ist und seine kleine Armee von Fahnenflüchtigen zum Tal des Königs führt. Bis sie jedoch das Schloss des Königs erreichen, erwartet sie ein langer Weg, der von flüsternden Bäumen, Hexen und weiteren Schicksalsprüfungen gesäumt wird.

Zumeist packen die Songs den Hörer mit einer eindringlichen und schleppenden Wiederholungsschleife, um ihn im nächsten Moment schnell und konsequent endgültig zu überwältigen. `Valley Of The Kings´ und ´Shadow Of The Tormentor´ sind von solch einer Qualität. Dagegen sind das klasse nach vorne preschende `Forest Of Mirrors` und `King Of Vultures´, beides ebenso rhythmische Glanzstücke, einfach nur von erhabener Schönheit. ´Season Of The Witch´ könnte aktuell sogar von britischen Kollegen kommen, die sich dem NWoBHM verschrieben haben, und ´Last Of My Kind´ entwickelt sich als großer Fixstern im gesamten Albumkontext, ein Lied von erhabener Größe.

DESOLATE PATHWAY haben schon mit ihrem Debüt, das als Download und CD-R veröffentlicht wurde, ihren eigenen Weg gefunden, der hoffentlich noch weitere Glanzstücke parat hält.

(8 Punkte)

http://www.desolatepathway.com/

http://desolatepathway.bandcamp.com/