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CAUCHEMAR – Tenebrario

~ 2013 (Nuclear War Now Productions) – Stil: (Doomiger) Metal ~


Die kanadischen Rocker von CAUCHEMAR veröffentlichten vor drei Jahren die ganz vorzügliche EP `La Vierge Noire` und konnten mit ihrem Einstieg voll überzeugen. Es war zwar nicht jeder Song ein Volltreffer, doch Songperlen wie `Magie Rouge` („Magie rouge, magie rouge, une vague si puissante, magie rouge, magie rouge, l’anticipation me tue“) ließen die Band in der Düsternis wie ein kleiner Diamant erstrahlen.

Mit `Tenebrario` versuchen sie das Erfolgsrezept weiterzuführen. Der Sound ist ganz klar 80s Heavy Metal Richtung NWoBHM, der doomig angehaucht ist und sich in Verwandtschaft zu PAGAN ALTAR oder WITCHFINDER GENERAL bewegt. Andererseits lassen sich Vergleiche mit JEX THOTH oder COVEN nicht vermeiden, obwohl CAUCHEMAR tatsächlich ziemlich düster in ihrem Horror- bzw. Okkult-Image unterwegs sind. Der Vorteil gegenüber anderen Bands ist der wunderbar französisch vorgetragene Gesang der tollen Annick Giroux. Die Band besteht zudem aus François Patry (Gitarre), Andres Arango (Bass) und Patrick Pageau (Drums).

Doch den nächsten Schritt haben CAUCHEMAR in ihrer Entwicklung leider nicht vollzogen. Die Songs erklingen zwar diesmal in einem nicht mehr so muffigen Sound, versprühen aber zu keiner Zeit, bei fast keinem Lied, das Charisma der zumeist vorzüglichen EP-Lieder. Trotz Dauerrotation will der magische Funke niemals wie zuvor auf der EP überspringen. Das eingängige `Tête De Mort` und vor allem der flotte B-Seiten-Eröffnungssong `Le Fantôme´ zählen zu den Highlights ihres ersten Full-Length-Albums. Zumindest für den Vinyl-Liebhaber erscheint das Ganze als Black-Vinyl und in der Die-Hard-Version als Clear-Vinyl mit Sticker und Patch komplett in eine Samttasche geschoben.

(7 Punkte)