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BURNING WITCHES – Burning Witches

~ 2017 (Plegde Music/Independent Release) – Stil: Heavy Metal ~


Die Schweizer All-Girl-Truppe fällt nicht nur durch ihre überaus reizvolle Optik auf, nein, auch Thrash Metal-Urgestein Schmier (DESTRUCTION) hängt sich bei den Mädels richtig rein. Und dass er dann auch ihr Debüt produziert hat, ist selbstredend. In diesem Zusammenhang darf auch POLTERGEISTs V.O. nicht vergessen werden, der mit an den Regeln saß.

Die Damen hatten ja schon vor ein paar Monaten eine Zwei-Track-Demo-CD veröffentlicht, die auf 666 Stück limitiert war. Die Songs dieser Single, `Black Widow` sowie `Burning Witches`, finden sich auch auf dem Debüt wieder und eröffnen den Elf-Tracker. Die Ladies liefern letztlich schnörkellosen Heavy Metal, der sich aus Komponenten von WARLOCK, SHIVA, etwas JUDAS PRIEST sowie LEATHER zusammensetzt. Und weil wir gerade bei JUDAS PRIEST sind, haben sie doch glatt deren `Jawbreaker` stilvoll gecovert. Und wenn es keine Ladies wären, würde ich glatt sagen, die Version hat richtig Eier, ähm. Gelungen ist auch der Gesangspart von Seraina, die hier beweist, dass sie wirklich singen kann.

Heavy Metal regiert auf dieser Scheibe – und sonst nix. Keine Experimente, keine Ausflüge in andere Genres – Heavy Metal ist das Schlachtfeld. Neues wird nicht geboten, dafür Bewährtes gut geliefert. Dass nicht alle Songs 100%-ig überzeugen, beweist das gesamte Songmaterial, weil es auch den einen oder anderen weniger beglückenden Song gibt. Etwas langweilig kommt `Creator Of Hell` rüber, welches aufgesetzt hart wirkt, sowie mit diesen „Ahhhhaahhhh“-Parts auch leicht platt klingt. `We Eat Your Children` ist auch so ein Track, der nicht wirklich überzeugt, aber auch nicht unbedingt schlecht ist. Hier stört das Hexengelache sowie die langgezogenen Gesangspassagen. Dafür überzeugt der fette Rhythmus. Dagegen fegen `The Deathlist`, `Bloody Rose`, `Metal Demons` oder `Creatures Of The Night` solide die letzten Krümel von der Tischplatte. Da bleibt kein Heavy Metal-Auge trocken. Double Axe-Attacken, knackiges Tempo, alles schön drückend verpackt. Da gibt es nichts zu meckern.

Die Produktion ist äußerst klar und transparent und verleiht den Songs noch einmal einen zusätzlichen Kick. Dass die Damen spielen können, ist nicht zu überhören. Nun bleibt abzuwarten, wie sie sich Live präsentieren. Kurzum, wer grundsoliden Heavy Metal mit den Einflüssen oben erwähnter Bands mag, der sollte sich das Album nicht entgehen lassen, zumal, trotz der Heavyness, auch ein Ohrwurmfaktor vorhanden ist.

(solide 8 Punkte)