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BEYOND FALLEN – As The Spires Fall

2016 (Independent) – Stil: Heavy Metal


Neun Jahre mussten die Anhänger von BEYOND FALLEN auf einen Nachfolger des formidablen Zweitwerks ´Mindfire´ warten. Ob sich das Warten gelohnt hat, verraten zehn neue Songs in der gewohnten Dreiviertelstunde.

Dabei hat sich die Besetzung des Quintetts aus Wilkes-Barre, Pennsylvania, nur an einer Gitarre und den Drums verändert. Der mit Nachdruck und gutem Volumen singende Joseph Karavis führt jedenfalls weiterhin dieses moderne US Metal-Flaggschiff an. Modern natürlich nicht hinsichtlich der musikalischen Ausrichtung, die vollkommen klassisch ausgeprägt ist. Denn die beiden Gitarristen Steve Jasuilewicz und Randy Bobzien zünden solch ein musikalisches Feuer, das von der Rhythmus-Sektion, bestehend aus Chuck Donahue und John Jesuele, dermaßen aufgewühlt wird, dass die Gruppe nur selten im Galopp voranschreiten muss.

Zwischen IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST findet die Band auch genügend Platz zum Austoben, sei es in ´Return Of The Sky Gods´, mit ICED EARTH rotierend, oder im Titelsong. Wenn die Jungs im thrashig angehauchten ´Bodybreaker´ und in ´Razor Wire Halo´ alle Leinen kappen, schimmert sogar der zündende Funke OVERKILL am Horizont. Großartig darf auch die Gesangsleistung von Joseph Karavis im halbballadesken ´The Great Distance´ bezeichnet werden. Ob Euch hingegen ´Destroying Reality´ mehr an ACCEPT oder BLACK SABBATH erinnert, dürft Ihr selbst entscheiden.

BEYOND FALLEN ist mit ihrem Drittwerk zumindest ein durchgehend hartes, teilweise Knochen-zersplitterndes Werk gelungen, das zu keiner Sekunde Gefahr läuft, sich auf ein Tänzchen mit europäischen Power Metal-Gesellen einzulassen. Gegenwärtiges süßes Melodic-Potpourri findet anderweitig statt. Hier regiert der Stahl – mit Druck und Kraft.

(8 Punkte)