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AYREON – The Theory Of Everything

~ 2013 (InsideOut Music) – Stil: Prog-Rock-Metal ~


Fünf Jahre nach seinem letzten Release (`01011001`) lässt Arjen Anthony Lucassen das mittlerweile achte Studio-Album von AYREON folgen. Zwar hat der Gitarrist und Produzent Lucassen auch diesmal wieder bei seinem Projekt AYREON mit `The Theory Of Everything` ein Konzeptalbum entworfen, doch hier dreht es sich nicht wie gewöhnlich um eine fiktive Sc-Fi-Story, sondern um einen Handlungsstrang in einer eher realen Welt. Wie zuvor konnte Lucassen erneut prominente Musiker, wie Rick Wakeman (ex-YES), Keith Emerson (ELP), Jordan Ruddes (DREAM THEATER) und Steve Hackett (ex-GENESIS), um sich scharen. Die Gesangsparts wurden heuer u.a. von JB Christofferson (GRAND MAGUS), Christina Scabbia (LACUNA COIL), Tommy Karevik (SEVENTH WONDER, KAMELOT) und Michael Mills (TOEHIDER) ausgefüllt, obwohl man trotz aller nicht abstreitbarer Klasse aller Beteiligten sagen muss, dass das Projekt schon ausdrucksfähigere Sänger zu bieten hatte. Das Album offeriert laut Lucassen vier Longtracks, die in einzelne Teilstücke unterteilt sind. Da es sich bei den einzelnen Parts tatsächlich um Teilstücke handelt und diese zumeist nicht flüssig ineinander übergehen, hätte es auch die Fixierung auf vier Longtracks nicht gebraucht. Und dieser dauernde Wechsel von Teil zu Teil ist es auch, der vom Hörer des Albums nicht nur die volle Konzentration erfordert, sondern das Problem vieler solcher Alben, wie es `The Theory Of Everything´ geworden ist, gnadenlos offenbart. Keine Explosion, selbst ein herausragender Instrumentalpart ist äußerst schwer zu finden. Immerhin ist die Storyline interessant und die Songs wurden wohl nur deshalb in 42 Teile unterteilt, da „42“ die Antwort auf die in dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ gestellte Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ ist. Natürlich ist das Album mit den Fähigkeiten aller Musiker von vorne bis hinten durchgehend brillant eingespielt worden, aber es existieren kaum sensationelle Elemente und auch eine umfassende Beschäftigung mit dem Album fördert diese nicht zu Tage. Fans und Bewunderer von Arjen Anthony Lucassen werden allemal zufriedengestellt und erhalten mit dieser – von der Geschichte her – äußerst gelungenen Rock-Oper auf über 90 Minuten neue Musik des Meisters.

(7 Punkte)