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AVENGER – Prayers Of Steel, RAGE – Reign Of Fear, Execution Guaranteed

2017 (Dr.Bones/Soulfood) – Stil: Heavy Metal


Gerade erleben RAGE mit ihrem neuen Album `Seasons Of The Black` eine Art Wiedergeburt, da man sich auf diesem Album an seine frühen musikalischen Taten erinnert und den alten Spirit der Anfangszeit wiederbelebt. Dass es zeitlich dazu passt und man die Frühwerke der deutschen Heavy Metal-Wegbereiter wieder mit allerhand Bonusmaterial veröffentlicht, ist sicher kein Zufall.

Aber hier gibt es echtes Value-for-Money wie man so schön sagt. Kenner der RAGE-Geschichte wissen, dass die Band zuvor unter AVENGER ihr erstes Lebenszeichen in Form von `Prayers Of Steel` veröffentlichte. Dieses Album kommt nun zusammen mit der `Depraved To Black`-EP sowie etlichen Demo- und Outtake-Versionen als Do-CD wieder auf den Markt. Wobei bei den Demosongs einige bisher unveröffentlichte Titel dabei sind wie `Victim Of Rock` sowie `Seven Gates Of Hell`. Ein schöner Rundumschlag der Selbstfindungsphase der Band, bevor sie sich in RAGE umbenannten und ein Jahr später (1986) `Reign Of Fear` veröffentlichten. Sicher eines der wichtigsten RAGE Alben ever, da sie hier roh und wild dem Zeitgeist Tribute zollten. Neben dem regulären Album gibt es auf der zweiten CD 13 Tracks, u.a. vom dritten Demo der Truppe, sowie Rehearsal-Songs sowie erneut zwei bisher unveröffentlichte Tracks. Die Band, hier noch als Quartett am Start, legte mit diesem Album sicher den Grundstein für ihre zukünftige Karriere. Man hört hier noch deutlich die britischen Einflüsse raus.

RAGE waren damals äußerst produktiv und hauten nur 12 Monate nach `Reign in Fear` ihren nächsten Longplayer in Form von `Execution Guaranteed` raus. Ein weiterer Klassiker der Herner Truppe, die zur deutschen Heavy Metal-DNA gehört. Wobei bei diesem Re-Release gesagt werden muß, dass er NUR für Die-Hard Fans interessant ist. Denn das Bonusmaterial ist nichts anderes wie das gleiche Album in einem anderen, dem ursprünglichen Mix. Dass der nicht genommen wurde, wird schnell deutlich, wenn die beiden CDs hintereinander gehört werden. Also nicht wirklich ein Mehrwert an Bonusmaterial, bis auf einen unveröffentlichten Instrumental-Track namens `The Execution Jam` (fast 25 Minuten lang). Hier muß jeder selbst entscheiden, ob ein zweiter Mix das Geld wert ist, der wohl nur einmal durchgehört und zu den Akten gelegt wird.

Alles in allem aber eine gute Sache, um seine Sammlung zu komplettieren.

(ohne Wertung)