PlattenkritikenPressfrisch

ALUNAH – Solennial

2017 (Svart Records) – Stil: Doom Metal / Psychedelic


„Jessica, bist du’s?“

„Nope, werter Fragesteller, Sophie Day ist mein Name. Ich komme nicht aus San Francisco, sondern aus Birmingham. Und meine Band heißt ALUNAH, nicht JEX THOTH. Sonst noch Probleme?“

So könnte er aussehen, der eröffnende Dialog zwischen der stimmgewaltigen Frontfrau und dem Streetclip-Rezensenten. Enden würde das Gespräch womöglich mit einem beherzten Tritt in die Kronjuwelen. Denn ernstgemeinte Komplimente kann ich für ‘Solennial‘ beim besten Willen nicht verteilen.

Wo auf dem Vorgänger ‘Awakening The Forest‘ (2014) noch eine Handvoll (Semi)-Hits aus dem Unterholz lugte, herrscht dieses Mal gepflegte Langeweile. Zwar ist das Soundgewand transparenter denn je, dafür offenbaren die Riffs und Refrains eine Ideenarmut, die das Songmaterial über die Albumdistanz von knapp 44 Minuten arg austauschbar erscheinen lässt. Daran kann auch das halbwegs einprägsame ‘Fire Of Thornborough Henge’ und der geschickt zurechtgedoomte THE CURE-Klassiker ‘A Forest‘ nichts mehr ändern.

Schade drum, aber es müssten schon mehrere Wunder geschehen, damit ALUNAH mit dieser blass-braven Scheibe die zweite Liga nach oben verlassen könnten. Einstweilen müssen sich die Labelkollegen HEXVESSEL und JESS AND THE ANCIENT ONES keine Sorgen um ihre Stallplätze machen.

(knappe 6 Punkte)