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42 DECIBEL – Overloaded

2017 (Steamhammer/SPV) – Stil: Rock`n`Roll


Album número tres der Argentinier, die erneut einen auf Australier machen. Es gibt wohl keine zweite südamerikanische Band, die so verbissen den ‚Down Under‘-Sound kopiert wie eben 42 DECIBEL. Und auf `Overloaded` klingen sie mehr nach ROSE TATTOO als je zuvor. War vormals die Referenz ganz klar bei AC/DC, RHINO BUCKET und Co. gelegen, haben sie sich dieses Mal deutlich mehr auf ROSE TATTOO fokussiert. Zwar gelingt der Band kein Hit in dem Sinne, wie diese einmal von den TATTS geschrieben wurden, aber die versiffte Straßen-Attitüde und den sicko Gesangsstil von mighty Angry Anderson haben sie gut drauf.

Die Produktion ist sehr erdig, sehr basic gehalten. Die zehn Tracks bewegen sich dazu alle auf einem Niveau, wobei sich der Hörer gerade hier zwei bis drei wirklich schnellere gewünscht hätte, die die ganze Kiste etwas aufgelockert hätte. Die Band hat sich schlicht zu sehr auf Mid Tempo-Songs konzentriert. Etwas flotter geht es bei `Cannon Fodder`, `Half Face Dead` sowie bei `Hot Shot` zur Sache.

Hervorzuheben sind auch die soliden Slideguitar-Einlagen, ganz in der Tradition der TATTS. Wer ROSE TATTOO nachtrauert sollte sich also dieses dritte 42 DECIBEL Album umgehend besorgen. Mehr Tribut kann eigentlich nicht gezollt werden! Einziges Manko, wie schon erwähnt, es fehlt dem Album an ein paar echten, übergroßen Hits, die man unauslöschlich mit den Argentiniern in Verbindung bringen kann. Ansonsten ein schöner, dreckiger Straßenköder Soundtrack.

(7 Punkte)