Redebedarf

SAINTED SINNERS

~ Interview mit Frank Pané ~


SAINTED SINNERS sind eine neue großartige Hardrock-Combo, bestehend aus Sänger David Reece (ex-ACCEPT, ex-BONFIRE), Gitarrist Frank Pané (BONFIRE), Bassist Malte Frederik Burkert und Drummer Berci Hirleman (beide PURPENDICULAR) sowie Keyboard-Legende Ferdy Doernberg (ROUGH SILK, AXEL RUDI PELL).

Ihr erstes gemeinsames Album lässt Freude aufkommen, so dass ein Interview mit Frank Pané kurzerhand anberaumt werden musste. Viel Vergnügen.

 

Frank, wie fühlt es sich eigentlich an, neben einer Legende wie Hans Ziller bei BONFIRE zu musizieren?

Hans gegenüber habe ich großen Respekt, für das was er in den Jahrzehnten mit BONFIRE erreicht hat. Wir haben ein gutes, angenehmes Verhältnis was unsere Zusammenarbeit angeht.

Wie lange gehörst Du jetzt schon zur Band und welche Pläne stehen momentan bei BONFIRE an?

Seit Ende 2014 bin ich dabei. Am 24. März wird das nächste Studioalbum veröffentlicht. Darauf folgt dann die Tour zur Promotion des Albums, beginnend im April.

Hast Du Idole an der Gitarre und welche haben Dich letztlich dazu inspiriert, selbst Gitarre zu spielen?

Ja, natürlich etliche. Vor allem Eddie Van Halen, Randy Rhoads, Ritchie Blackmore, Stevie Ray Vaughan, Michael Schenker, Jeff Beck, Gary Moore … um jetzt nur einige zu nennen.

Dein neuer Kompagnon, Sänger David Reece, sang auch vor nicht allzu langer Zeit bei BONFIRE. Hast Du ihn erst bei BONFIRE kennen gelernt oder kanntest Du ihn bereits vorher, denn die meisten Metaller dürften seinem Namen mit seinem einmaligen Gastspiel bei ACCEPT verbinden?

Ich habe David bei BONFIRE kennengelernt, war aber schon immer ein Fan seiner Stimme und schätze seine Arbeit mit ACCEPT und BANGALORE CHOIR sehr.

Wann blitzten bei Euch beiden die Gedanken auf, gemeinsame Sache zu machen?

Ich hatte bereits einiges Song Material geschrieben und überlegte, welche Stimme wohl am besten dazu passen würde und David war mein erster Gedanke, da er einfach genau das passende Organ für diesen Blues-getränkten Hard Rock hat. Ich spielte ihm also das Material vor und er war sofort Feuer und Flamme.

Und dann war die musikalische Ausrichtung schnell klar?

Ja, einfach das, was natürlich entsteht, ohne einen gewissen Vorsatz. Ich schreibe nicht auf Knopfdruck oder mit dem Plan in irgendeine spezielle Schublade zu passen, sondern folge einfach der natürlichen Inspiration.

Wusstest Du von Beginn an, dass David zu Deiner Musik passt?

Ja, ich wollte einfach das Beste aus den Songs rausholen und da war David die erste Wahl.

Wie habt Ihr als Band zusammen gefunden, alle Mitglieder aufgespürt?

Mit Malte und Berci spielte ich schon in einer anderen Band zuvor zusammen, Ferdy kannte ich persönlich schon einige Jahre, somit war das Wunsch-Line-up schnell klar.

Ich hoffe, Ihr seht Euch als Band, oder soll es nur ein einmaliges Projekt sein?

Das ist definitiv eine Band, die auch live spielt. Dies haben wir schon getan und werden es weiterführen. Wir spielen live fast das komplette Album und man merkt, wie die Songs dann noch so richtig zum Leben erweckt werden. Der Slogan „The essence of Rock’n Roll“ soll ja auch Sinn machen und da gehört eine starke Live-Präsenz dazu.

Natürlich schimmern bei Euch die Großmeister von DEEP PURPLE immer wieder durch, dennoch zeigt Ihr im Laufe des Albums eine gehörige Vielfalt Eurer Einflüsse. Eine bewusste Entscheidung?

Das ist eher eine natürliche Entwicklung. Klar sind DEEP PURPLE als Einfluss ganz oben dabei, aber auch ZEPPELIN, WHITESNAKE, UFO, etc. … haben uns alle stark geprägt. Wenn man diese Musik über Jahrzehnte ständig als Begleiter hat, färbt das ab.

Eine böse Frage: Seht Ihr Euch auch, wie viele rückwärtsgerichtete Gruppen, als Retro Band oder wollt Ihr den Altrockern auf den kommenden Werken die Zukunft des Rock aufweisen?

Weder noch. Unser Ziel ist zeitlose Musik zu machen. Wenn jemand unseren Stil als Retro bezeichnet, habe ich da kein Problem mit. Das Rad neu erfinden wird im klassischen Hard Rock niemand mehr, vielmehr kann man durch die Vermischung der Einflüsse auf natürliche Art und Weise einen gewissen Bandsound kreieren, der dann über die Zeit von den Fans als Trademark wiedererkannt wird.

Nach den euphorischen Kritiken scheint der Ruf nach einer Tournee immer größer zu werden. Gibt es Pläne?

Definitiv. Aktuell buchen wir unsere Shows mit den Kontakten jedes einzelnen noch selber, sind aber bestrebt dies über eine professionell arbeitende Agentur auszubauen. Es ist einiges in Planung. Bis Ende März haben wir dann schon mal elf Konzerte in drei Ländern absolviert und das soll nur der Anfang sein.


Pics: Matt Bischoff