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WITCH CROSS – Axe To Grind

~ 2013 (Hells Headbangers Records) – Stil: Heavy Metal ~


Mindestens fünf Demos haben die Dänen von WITCH CROSS in den 80er veröffentlicht, aber es kam nur zu einem Album in 1984 mit `Fit For Fight`, das in der Nachschau nicht nur einige Klassiker wie `Nightflight To Tokyo` und `Face Of A Clown` enthielt, sondern durchgehend mit hochklassigem Material gesegnet und von der starken Stimme von Alex Nyborg Madsen geprägt war. Seit über zwei Jahren sind WITCH CROSS jetzt wieder zurück und von der alten Besetzung ist immerhin der Drummer des ersten Demos (Lars Bjornstad), der alte Gitarrist/Songschreiber (Mike Koch) und der Bassist (Jan Normark) dabei. Im letzten Jahr spielten sie dann beim Keep-It-True Festival ein schönes Old-School-Programm und schon da fiel beim Gesang die leichte Ähnlichkeit in manchen Höhenlagen zu Biff Byford (SAXON) auf, was überhaupt nicht verwunderlich ist, sofern man weiß, das Sänger Kevin Moore von Graham Oliver’s SAXON Version bekannt ist. Und nachdem sich das Hells Headbangers Label auch um einen Re-Release des alten Albums gekümmert hatte, übernimmt es nun auch im Jahre 2013 die Veröffentlichung des neuen Albums – fast 30 Jahre nach dem Debüt. Gemischt wurde das Album von Chris Tsangarides und gemastered von Flemming Rasmussen, was sollte also da noch schief gehen? Wer nun damit leben kann, dass Moore nicht mehr wie sein Vorgänger durchgehend hoch singt, kann sich von einem vorzüglichen Metal Album verwöhnen lassen. Sei es mit dem schnellen Feger `Ride With The Wind` („Ride, ride, riding with the wind, yeah I wanna ride, ride, ride with the wind“), den SAXON auch gern spielen würden, dem wahren Ohrwurm `Lost Without Warning` oder dem True-Metal Song `Metal Nation (Raise Your Hands)`. Alles sehr starkes Material. Bei `Bird Of Prey` darf sogar kurz die Kleine-DORO Marta Gabriel (CRYSTAL VIPER) mitsingen. Mit `Part Of The Machine` und vor allem dem Horror-Song `The Killing Of Chelsea 100´ gibt es überdies Songs, die nicht ganz so Old-School geschrieben sind und gerade letzterer davon entpuppt sich als klasse Earcatcher. Ein äußerst gelungenes Comeback, mehr als zu erwarten war, und eine Band, die uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.

(8 Punkte)