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SPACE CHASER – Decapitron (EP)

~ 2013 (Eigenproduktion) – Stil: Speed/Thrash-Metal ~


Als geradezu phänomenal müssen die Songs bezeichnet werden, die uns die Berliner hopefuls von SPACE CHASER auf ihrer EP präsentieren. Nach einem Demo verkürzen sie uns nun mit dieser EP im schicken Digi-pack die Wartezeit, bis ihr komplettes Album in Bälde mit dem legendären Producer Harris Johns aufgenommen wird. Diese Entwicklung kann man nur begrüßen und dabei hoffen, dass das Vorhaben auch in die Tat umgesetzt wird. Schon der Beginn von `Drunken Zombies Killing Spree`, der sich als kleines Intro entpuppt, zeigt die spielerische Leistung der Band auf, die sich nicht auf primitives Gebolze beschränken muss, sondern leichtfüßig und famos ihre Riffs in den Orbit schickt. Dazu legen SPACE CHASER ein Tempo und eine Frische an den Tag, die von keiner alteingesessenen Band mehr vorgelegt wird. Der Hörer wird förmlich mitgerissen und findet sich innerhalb von Sekunden im Moshpit wieder. Während `Drunken Zombies Killing Spree` („There’s no chance to survive, no-one escapes them alive, drunken undead blasphemie, drunken zombies killing spree“) alles gänzlich wegbläst, ist der Titelsong eher rhythmischer, legt aber auch weiterhin ein Höllentempo vor. Und dieses Tempo verringert die Band auch bis zum Ende der EP nicht mehr. `Watch The Skies` widmet sich dann vermehrt dem Speed-Metal und zeigt nicht nur textlich die Verehrung der Band vor AGENT STEEL auf („Watch the skies, before you die, save yourselves widows cry, all that’s left is carrion, mankind’s fall into oblivion, watch the skies, before you die, dying screams, widows cry, horrid sounds of the invading race, a symphony of sorrow, watch the skies“). Gerade die Gesangsparts könnten hier auch an kleinen Stellen von Gerrit P. Mutz (SACRED STEEL) intoniert worden sein. Der Abschlusstrack `T.T.D.` („Total Thrashing Desaster“) und der Eröffnungssong zeigen textlich schon etwas die deutsche Abstammung ihrer Schöpfer auf, doch musikalisch stehen SPACE CHASER wohl eher auf Bands aus Übersee. FORBIDDEN, OVERKILL und Konsorten dürften für die Band neben AGENT STEEL ein großer Einfluss gewesen sein, doch SPACE CHASER sind weit besser als vieles, was uns in diesen Tagen aus allerlei Ländern an angeblich neuen Glanzstücken herüber gesandt wird. Eine superbe EP, die die Freude auf ein komplettes Album kolossal anwachsen lässt.

(8 Points)

 

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