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REVEREND HOUND – Enter My Nightmare (EP)

2018 (Eigenproduktion) – Stil: Melodic Thrash / Powermetal


Undergroundler aufgemerkt! Einen ordentlichen Qualitätssprung legen die Münchner Melodic-Thrasher REVEREND HOUND mit ihrer neuen EP ‚Enter My Nightmare‘ hin. Das live überaus aktive Quintett (u.a. spielte man schon mit NIGHT DEMON, WOLF, HELL und BRAINSTORM) hat in Sänger Wolfgang Gräbner inzwischen auch stimmlich was zu bieten, rein instrumental war uns bereits das 2015er-Album ‚Release the Hounds‘ eine Empfehlung wert (siehe hier). Von dieser Scheibe haben REVEREND HOUND die Bandhymne ‚Heavy Metal Thunderstorm‘ neu eingespielt, die mit Gräbners kraftvoll-unaufdringlichem Gesang zwar nicht tiefgründiger, aber wesentlich geschmeidiger aus den Membranen marschiert als die 1.0-Version. Eine Neueinspielung ist auch ‚War Of The Wolves‘, die wohl beste Nummer vom 2009er-Debüt ‚Beyond Savagery‘ – im neuen Gewand eine echte Schönheit mit NWoBHM-Legierung. Die beiden neuen Stücke zeigen die stilistische Bandbreite der Band. Der eröffnende, knapp achtminütige Titelsong wird von einem klassischen Bay-Area-Riff Marke EXODUS getragen und erinnert im Refrain dezent an jüngere MEGADETH-Werke. Einziger Kritikpunkt ist der etwas zu ausladende Soloteil, hier wäre bei aller technischer Vorzeigbarkeit des Gitarrenduos Weinstock/Meyns weniger Spielzeit mehr gewesen. Griffiger schlendert ‚Battle Cries‘ ums Eck. Hier huldigen REVEREND HOUND dem verschärften Heavyrock der späten Siebziger, auch RIOT-Fans der ersten Stunde dürften dreieinhalb Minuten steil gehen. Als Rauswerfer gibt’s eine Liveaufnahme des ‚Beyond Savagery‘-Openers ‚The Way Of The Gun‘, mit dem die Hundepriester ihre Gigs traditionell beschließen.

Runde Sache also, diese EP, und mehr als nur ein Appetizer fürs 2019 erscheinende dritte Album. Für neun Euro ist der Silberling über die Facebook-Seite der Band erhältlich.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/ReverendHound/