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RAGE – Seasons Of The Black

~ 2017 (Nuclear Blast Records) – Stil: Power Metal ~


Peavy Wagner beglückt mit seinen beiden Mitstreitern Marcos Rodriguez und Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos endlich wieder seine Anhängerschaft. Denn ´Seasons Of The Black´ tönt schlichtweg so aus den Boxen wie die Band zu klingen hat, genau wie RAGE, die ihre Hochphase in der zweiten Hälfte der 80er und der ersten der 90er hatten.

Es besitzt den nötigen, nur nach vorne preschenden Opener ´Season Of The Black´ und reichlich Songs, die die bandeigenen Übermelodien innehaben. Als leckerste Kostprobe sticht in dieser Hinsicht auf dem 23. Album von RAGE ein ´Serpents In Disguise´ hervor. Den Power Hammer schwingt dagegen auch äußerst melodiös ´Time Will Tell´, während dem starken ´Blackened Karma´ nur dezent der Mid-tempo-Thrash der Marke RAGE anhaftet, von dem ´Septic Bite´, das sich ebenso wie ein ´All We Know Is Not´ über die Langzeitwirkung ins Herz rammt, reichlich zu bieten hat. ´Walk Among The Dead´ singt Peavy indessen mit verschnupfter Nase noch tiefer. Und zum Abschluss greifen RAGE auf eine alte Tradition zurück, mit ‚The Tragedy Of Man‘ ein zusammenhängendes Konzept über mehrere Songs hinweg anzubieten, das hier dem Untergang der Menschheit gewidmet ist. Es beginnt mit ´Gaia´, einem Akustikgitarren-Song mit Vogelgezwitscher und endet in einer amerikanischen Ballade á la RAGE namens ´Farewell´, die Streicher zu Verzierung trägt. Dazwischen zeigen sie nochmals im grantigen Ohrwurm ´Justify´ sowie in ´Bloodshed In Paradise´, dass ihnen der unerlässliche Wumms und die eingängigen Zutaten nicht ausgegangen sind.

Zum Freudenfeuer legen RAGE als Zugabe sogar weitere sechs neueingespielte Songs aus alten AVENGER-Gründungstagen bei.

(8,5 Punkte)

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