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PENNY POLICE – Train Talk

2018 (Antiphonics) – Stil: Alternative Singer- / Songwriter


Etwas länger ist es um Marie Fjeldsted aus Kopenhagen still gewesen. Nach einem Album und diversen EPs verwöhnt die Dänin unter ihrem Künstlernamen PENNY POLICE aktuell mit ihrer neusten EP ´Train Talk´ wieder ihre Fanschar, die sie für ihre schlichte und ehrlich zugängliche Musik, voller Herz und Seele, lieben. Elektronischer ist ihre sanfte Musik geworden, intimer und emotionaler.

Im Titelsong ´Train Talk´ spiegelt PENNY POLICE musikalisch das eigene Erlebnis einer Zugfahrt nach Kopenhagen wieder, bei der sie das Gespräch eines Mannes am Telefon über die Liebe verfolgte. Vielleicht aber auch nur eine künstlerisch vorgeschobene Darstellungsweise, um ihr eigenes Seelenleben nicht allzu sehr auszubreiten. In ´Fool Like Me´ dringen nicht nur die Töne direkter ins Herz, nein, PENNY POLICE gesteht das eigene Unvermögen und das anderer, in der Liebe sich zu öffnen und Gefühle zuzulassen. Unter größerer elektronischer Ambient-Verfremdung schildert sie in ´No Horizon´ das Schicksal aller in Europa angekommenen Flüchtlinge. Dagegen strahlt ´Silence DJ´ trotz sentimentaler Zurückhaltung eine Pop-Lastigkeit aus – und PENNY POLICE rät: denkt lieber einmal an Euch selbst, vergesst die Politik, den Stress und die Karriere. Dabei ist das Leben gar nicht so rosig, wie es uns als Kind in der Wohlstandgesellschaft erzählt wurde, so dass uns PENNY POLICE in ´Mostly The Same´ mit der harten Realität konfrontiert. Dennoch müssen wir uns unserer eigenen Stärken bewusst sein und sie in der richtigen Dosierung einsetzen, so wie PENNY POLICE die Elektronik in ´A Better Man´.

(7,5 Punkte)

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