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MIDNIGHT RIDER – Manifestation

2017 (Massacre Records) – Stil: Classic Heavy Metal


Die famosen Schweden von HYPNOS befinden sich auf Abschiedstour ihres Sängers Philip Lindgren – ob sie das Vermächtnis der alten JUDAS PRIEST auch ohne den Spargeltarzan niveauvoll werden verwalten können?

I don’t know.

Für den Fall der Fälle beschert uns Deutschlands fruchtbarster Echtmetall-Schoß Koblenz nun das Debütalbum der durch und durch nach britischem Stahl klingenden MIDNIGHT RIDER, manchem vielleicht noch von der selbstbetitelten (und sehr guten) Debüt EP aus dem Jahr 2008 bekannt.

Die 2004 vom obersten METAL INQUISITOR Jochen „Blumi“ Blumenthal gegründete Band macht keinen Hehl aus ihren beiden Haupteinflüssen. Neun der zehn Songs oszillieren geschickt komponiert und schön erdig produziert zwischen Birminghams Giganten BLACK SABBATH und eben PRIEST, genauer gesagt zwischen ‚Master Of Reality‘ und ‚Stained Class‘. Einzig beim Schlusstrack ‚Unknown Woman Of The Seine‘ über die wohl berühmteste Wasserleiche der europäischen Geschichte weichen Blumi & Co. von ihrer Formel ab und grooven durch eine LED ZEPPELIN-Hommage, die der Scheibe einen entspannten Ausklang verschafft.

Vor den hochtourigeren und (in meinen Ohren etwas zu) hochgelobten NIGHT DEMON müssen sich MIDNIGHT RIDER keinesfalls verstecken. Beim Gesang haben sie sogar Vorteile. Sänger Micha „Wayne“ Baum bringt nicht nur die nötige Hingabe, sondern auch die Technik mit, um Herrgott Halford keine Schande zu machen. Hoch die Peitschen!

(8 Punkte)