PlattenkritikenPressfrisch

MELLOWTONE – Broken Rooms

2017 (Sophie Records) – Stil: Indierock / Alternative / Trip Hop


Das zweite Album der 2008 gegründeten MELLOWTONE erscheint nun endlich auch außerhalb der Alpenrepublik Schweiz. Geprägt wird die melodisch-atmosphärische Musik von Sängerin Martina Birbaum.

Über sanften Tönen, dem Trip Hop entrissen, brodeln pumpende Bässe und echte Schlagzeug-Anschläge. Und Sängerin Martina Birbaum schwebt mit einem luftig, im kalten Nachtwind hochwehenden, weißen, ganz leichten Nachthemd darüber, lässt äußerst wohlklingend melodische Gesangslinien verlauten. Sanft und schwerelos.

So verknüpft die Indie-Band ganz gekonnt, unter Aufsicht des amerikanischen Produzenten Slade Templeton in den Influx Studios in Bern aufgenommen, Einflüsse aus Ambient und Psychedelic – in einigen äußerst reizenden Kompositionen. Dennoch ist die Band längst nicht in den elitären Zirkel von PORTISHEAD, MASSIVE ATTACK oder MORCHEEBA aufgenommen, gibt sich die Musik wie bei ELSIANE sowie LAMB recht freizügig und offenherzig. Ganz selten sogar mit einer eingängigen Pop-Lastigkeit versehen oder abschweifend in allerschönste, amerikanische Songwriterinnen-Sphären. Allerdings zeigen zudem die Gitarren auf Dauer eine enorme Präsenz und Dichte.

Dann fällt das Nachthemd im Kanton Freiburg zu Boden und Sängerin Martina Birbaum steht mit ihren Bandkollegen – mit Mirco Ackermann (Gitarre), Matthias Haymoz (Bass), Ives Schmidt (Klavier) und Beat Huber (Drums) – im strahlend grellen Scheinwerferlicht. Jetzt fehlen nur noch Millionen von Zuhörern, die Musik und Show im Spotlight zu betrachten. Und just kommt Ihr ins Spiel.

(7,5 Punkte)

https://www.mellowtone.ch/
https://www.facebook.com/mellowtoneband