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GREEN & PHILHARMONISCHES ORCHESTER HAGEN – Symphonic Floyd

2017 (Sireena Records) – Stil: Sinfonic Rock


Im Stadttheater Hagen gaben sich am 24. und 25. Februar sowie am 16. April 2017 GREEN und das PHILHARMONISCHE ORCHESTER HAGEN die Ehre. Vier angekündigte Vorstellungen gemeinsam mit dem Chor des Theater Hagen sowie dem Kinder- und Jugendchor des Theater Hagen waren in Windeseile ausverkauft.

Die gemeinsame Darbietung von PINK FLOYD-Klassikern der Rockband GREEN mit einem Orchester ließ im Vorfeld Freude aufkommen. Und alle Musik-Enthusiasten, die nicht dabei sein konnten, für den 9. und 10. Mai 2018 sind bereits weitere Vorstellungen geplant, können sich jetzt in einem wunderschönen Digipak auf zwei Silberlingen die Musik in die heimische Stube holen.

Wer über den Namen GREEN bislang nicht gestolpert ist, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um eine der langlebigsten Formationen der deutschen Rockmusik handelt. Aus einer Studentenband 1975 entstanden, gaben sie als eine der ersten Bands im professionellen Rahmen bundesrepublikweit Konzerte und bestritten Auftritte an Universitätsfeten. Ob Nena, Inga Humpe, die Jungs von EXTRABREIT, alle waren bei ihnen im Publikum zu sehen. Aber während der Aufnahmen zur ersten LP wechselte Sänger, Bassist sowie Frontmann Milla Kapolke zu GROBSCHNITT und eine andere Geschichte wurde erfolgreich fortgeführt. Gitarrist Bubi Hönig ging zur Hard Rock-Band FAITHFUL BREATH und später zu EXTRABREIT, Gitarrist Michael “Maus“ Munder landete vorübergehend bei Nenas Band STRIPES. GREEN waren Geschichte. Doch nach vielen Abschiedskonzerten, Jahrzehnte später, sind sie mittlerweile wieder sehr aktiv – angeführt von Milla Kapolke und Bubi Hönig. Und dieses All-Star-Team germanischen Krauts schafft es selbstredend spielend ´Shine On You Crazy Diamond´ oder ´Astronomy Domine´ als auch gesanglich ein ´Fat Old Sun´ mehrstimmig im Einklang mit den Streichern darzubieten. Orchester- und Choreinsatz sind allseits unaufdringlich und gewähren der Rockband den nötigen Raum zur Entfaltung, auch den edlen Gitarrensaitenklängen. Ein Verdienst, das wohl dem musikalischen Leiter Andres Reukauf zugesprochen werden darf.

Das Publikum wird zwischen den Songs natürlich ebenfalls ausreichend, nicht mit Applaus sparend, vernommen. Dass nicht nur die erwarteten großen Gassenhauer von ´Dark Side Of The Moon´ oder ´The Wall´, sondern ebenfalls Frühwerke aus ´The Piper At The Gates Of Dawn´ im Live-Programm enthalten sind, lässt dieses umso wertvoller erscheinen. Als Glanzpunkt und Fixstern entpuppt sich aber die legendäre PINK FLOYD-Nummer ´Atom Heart Mother´, die letztlich nur mit einem Sinfonieorchester und Chor zu bewerkstelligen ist. Auf über 23 Minuten schweben alle über ihren Sitzen oder Stehplätzen, egal ob Publikum oder Band sowie Orchester – und wäre der Song nicht mittig im Set platziert, alle würden noch in Trance nach Hause schweben, so großartig zelebrieren GREEN & ORCHESTER dieses Überwerk. Aber es folgen natürlich noch viele weitere Klassiker, die es in neuer Aufmachung und Darbietung zu bewundern gilt. Enjoy, Crazy Diamond.

 

Tracklist „Symphonic Floyd“:

CD 1:

Overture (4:40)
Shine On You Crazy Diamond [Part I] (12:08)
One Of These Days (5:41)
Fat Old Sun (4:52)
Wot’s… Uh The Deal (6:33)
If (4:34)
Astronomy Domine (4:06)
High Hopes (9:05)
Run Like Hell (5:36)
The Happiest Days Of Our Lives/Another Brick In The Wall [Part II] (6:14)

CD 2:

Atom Heart Mother (23:20)
Speak To Me/Breathe In The Air (3:55)
Time (7:12)
Money (7:11)
Us And Them (7:46)
Any Colour You Like (3:25)
Brain Damage/Eclipse (5:32)
Wish You Were Here (4:35)
Is There Anybody Out There? (1:45)
Comfortably Numb (7:25)
Outside The Wall (4:40)

Gesamtspielzeit: CD1: 63:37, CD 2: 77:02