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ELLES BAILEY – Wildfire

2017 (Outlaw Music) – Stil: Bluesrock


Schlägt das Schicksal mit noch so harter Hand auf das Leben ein, muss der Wille stark genug bleiben, den eigenen Lebenspfad unentwegt weiter zu verfolgen. Oft fügt sich das Schicksal und gibt klein bei.

Der in Bristol lebenden Elles Bailey wurde nämlich im Alter von drei Jahren eine virale, als auch eine bakterielle Lungenentzündung diagnostiziert. Glücklicherweise erholte sie sich wieder. Nur ihr Arzt prognostizierte bereits damals, dass sie nun die geborene Bluessängerin werden würde, falls sie später einmal anfangen würde zu singen. Heutzutage ist sie tatsächlich Sängerin und seit Jahren on the road, konnte jedoch bislang kein Album vorweisen.

Doch das Schicksal fügte sich abermals und half auf einem familiären Roadtrip durch die Südstaaten Amerikas etwas nach. In Nashville angekommen, wollte sie eigentlich nur eine Demoaufnahme mitschneiden, aber es kam gänzlich anders. Auf Elles Bailey aufmerksam geworden, konnte sie eine ganze Clique an erfahrenen Musikern und Produzenten um sich scharen. Zu allem Glück durfte sie sogar in den ‚Blackbird‘-Studios aufnehmen, in dem bereits unzählige Meilensteine aufs Band gebracht wurden.

Von Brad Novell produziert, tragen zur Vollendung der Musik Elles Baileys die Gitarristen Brent Mason, Grammy Award Gewinner und zweifacher CMA „Musician of the Year“, und Chris Leuzinger (Garth Brooks), Bassist Mike Brignardello (Lynyrd Skynyrd, Amy Grant), Schlagzeuger Wes Little (Stevie Wonder, Melissa Etheridge), Pianist und dreifacher „Music Hall of Famer“ Bobby Wood, „Ivor Novello Awardgewinner“ und Songwriter Roger Cook sowie in heimischen Gefilden Englands Hammond-Orgelspieler Jonny Henderson (Robyn Ford, Matt Schofield) und Gitarrist Joe Wilkins bei.

Die Songs an sich geizen natürlich nicht mit wohligen Klängen, die sich rockig im Blues als auch allein durch den Nashville-Einfluss Country-esk ausleben. Kraftvoll zeigt sich natürlich durchgehend die Stimme von Elles Bailey. Da ragen maßgeblich Songs wie ´Wildfire´ und ´What If I´ heraus, in denen sich mit Nachdruck die Atmosphäre verstärkt und gerne auch steigert. Die einzige Fremdkomposition, ´Shake It Off´ von Taylor Swift, sticht in diesem ausgezeichneten Umfeld überhaupt nicht hervor. In dieser entspannten Nummer oder auch in der Ballade ´Girl Who Owned The Blues´ findet Elles Bailey ebenfalls ihre Ausdrucksstärke. Ihr künftiges Publikum sollte sich demnach aus den Töpfen des Blues, des Rock und Country speisen. Ohhh Howlin‘.

(7 Punkte)


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