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DOWNRIVER DEAD MEN GO – Departures

~ 2018 (Freia Music) – Stil: Melancholic Post Rock / SlowCore ~


Die Tage werden wieder länger, doch Kälte und Finsternis hat weiterhin Bestand. Zwischen Dunkelheit und wenigem Tageslicht, Schnee und Regen, hilft es keinesfalls, sich im Kellerbunker zu verbarrikadieren, im eigenen Iglu zu verschanzen. Musik belebt die trübe Gedankenwelt, Musik erhellt sie – sogar melancholische Weisen. Zur menschlichen Rettung erscheinen DOWNRIVER DEAD MEN GO und müssen Millionen von Menschen, sollten Millionen von Musikliebhabern mehr als nur eine kurze Freude bereiten.

DOWNRIVER DEAD MEN GO sind zur Stelle, um dem skandinavischen Melancholiker zu gefallen, in der Glückseligkeit von PAATOS. Sie entfachen ein Feuer in der Langsamkeit des SlowCore, wenn sich die triste Anmut sowie Glanz und Glorie wie einst bei SAVOY GRAND ausbreitet. Obendrein sind sie bereit, die epischen Gefühle von R.E.M. zu ´Automatic For The People´-Gezeiten feurig zu beschwören, im gleichen Atemzuge die von ANATHEMA. Fünf Musiker, die THE GODMACHINE lieben, können keine schlechte Musik komponieren.

´Mother´ ist dazu der willkommene, alternative Rocker, der anschwellend, aus der Gemächlichkeit heraus im Postrock eruptiert. Unendliche Runden, noch weit mehr zu ´Familiar Face´, dürfen im Bann von PINK FLOYD gewunden werden. Auf ähnliche Weise, aber weit hitziger mundet ´Prison Walls´ auch dem GAZPACHO-Schlürfer. Hallende Gitarren in ´Home´ beleben den Americana, als er einst in Skandinavien glühte, derweil auf über 14 Minuten der Wahnsinn von ´Uncertainty´ trotz Postrock die Erhabenheit und Schönheit von R.E.M., allein aufgrund des Gesangs von Gerrit Koekebakker, heraufbeschwört. Melancholie, Melanchola, die Nacht wird schöner als sie war.

(8 Punkte)

 

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