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DARK ARENA – Ode To The Ancients

~ 2013 (Eigenproduktion) – Stil: Power-(Thrash)-Metal ~


Die Geschichte beginnt im Jahre 1988. Eine Band namens TORMENT gründet sich in den USA, veröffentlicht zwei Demos unter dem Namen, ändert ihn 1991 in RITUAL ab, um mit dem Debüt `Trials Of Torment` nicht nur eines der besten US Metal Releases aller Zeiten zu veröffentlichen, sondern mit diesem Album die beste Rhythmus-Fraktion auf einem frühen 90er Album aufzunehmen. Zudem hatten RITUAL mit Juan Ricardo einen der größten Sänger, den der US Metal je hervorgebracht hat, in ihren Reihen. Und dank DARK ARENA haben wir die Freude und Gnade erhalten, wieder seinen Tönen zu lauschen. Denn wer Juan Ricardo einmal gehört hat, der erkennt ihn innerhalb von Sekunden wieder. Welch ein Ausnahmesänger! Welch eine Ausnahmestimme, die er DARK ARENA seit der ersten EP in 2006 und nun mit dem mittlerweile dritten Full-Length-Album `Ode To The Ancients` schenkt.

Gleich mit dem ersten Song `Father Evil` nach dem Intro zeigen Song, Band und Sänger alles, was so unnachahmlich zwischen Power-Metal und leicht thrashigen Einschüben mit progressiven Versatzstücken möglich ist. Manchmal kann sich in dem Riffgewitter auch ein Klavier oder die Keyboards nach vorne drängen, ohne jedoch den Sound auch nur ansatzweise zu verwässern. Das Gitarrist Paul Konjicija bei ANTITHESIS gespielt hat, lässt sich in genug vertrackten Parts erkennen. Das ganze Album ist vollkommen abwechslungsreich gestaltet und lässt DARK ARENA aufgrund ihrer Geschichte und erneut hochklassigen Scheibe als ersten Anwärter auf den monatlichen ARTIST OF THE MONTH erscheinen.

Bei nur zehn Songs plus mehrerer kurzer Instrumentals kommt das Album auf eine Spielzeit von über 72 Minuten, was einem auch gleich vor Augen hält, dass hier nicht nur kurze drei-Minuten Lieder vom Stapel gelassen werden. Spätestens bei `Hit Man` singt Ricardo dann auch nicht mehr nur in hohen Lagen, sondern schreit im Refrain gar mit tiefer Stimme die Backingshouts, während die Keyboards akzentuiert ihre Farbtupfer setzen. Das anschließende `Lady In White`(„She screams and cries, immortalize, she can´t break free so she calls to me, trapped in sin that she´s held within, well maybe tomorrow my lady of sorrow”) lässt die Idee der tiefen Vocals in den Strophen erneut aufleben. Obwohl man Ricardo natürlich immer mit seiner hohen Stimme, die aber auch sekündlich die roughness herausholen kann, hören will, stören diese Elemente, die vermehrt im Album auftauchen, überhaupt nicht. Es wirkt dadurch weder modern, noch zerstört es hierdurch die Lieder. Alles wirkt natürlich und ungekünstelt. Die schnellen Parts setzen den Songs letztlich immer die Krone auf. Bis zum letzten Song `War In Heaven` („And the rain fell, tears from heaven, lightning leapt throughout the sky, the angels wept, tears from heaven, in darkness theirs sad tears they cry”), bei dem Ricardo den Refrain sowas von melodisch und hochemotional singt, dass tatsächlich die Tränen des Himmels auf die Erde regnen.

DARK ARENA spielen ihren technischen Speed Metal, Power Metal, US- und Thrash-Metal auf höchstem Niveau. Das Album kommt in einem Slim-Digipak und enthält einen Download-Code für ein Album namens `Non Human Contact`. Hierbei handelt es sich um vier Outtakes vom aktuellen und drei vom `Flowing Black´ Album, Demo-Versionen, ein Radio-Edit und Cover-Versionen von `Sacrifice` (TORMENT), `Lack Of Comprehension` (DEATH), `Sails Of Charon´ (SCORPIONS) und `Red Sharks` (CRIMSON GLROY).

(9 Punkte)