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DAMNATIONS DAY – A World Awakens

~ 2017 (Sensory / Laser’s Edge / Alive) – Stil: Progressive Metal ~


DAMNATIONS DAY liefern nach knapp vier Jahren nun den Nachschlag zum Banddebüt (siehe hier). Erneut ließen sich die Kennedy-Brüder Mark (Gitarre, Gesang) und Dean (Drums) sowie Gitarrist Jon King auf diesem Zweitwerk von ihrem Produzenten Dean Wells, dem Tausendsassa von TERAMAZE, unterstützen. Die wunderbar von Dean Wells angefertigte Produktion, der diesmal zudem bei den Einspielungen des Bass ausgeholfen hat, wurde zu guter Letzt von keinem geringeren als Jacob Hansen gemastert. Und abermals, vielleicht in 2017 weit mehr als in 2013, sind DAMNATIONS DAY – also spätestens jetzt – von allen Hörern zu entdecken, die in den 90ern nicht trübe in die Musiktasse geschaut haben, deren Lustknospen ehemals dann begeistert aufgingen, als eine der unzähligen Combos in den Verästelungen des Stammbaums der Nachfahren von FATES WARNING und QUEENSRYCHE ihre Songs publizierten. Über sieben Ecken hinweg sind DAMNATIONS DAY solch ein Nachkomme, ein später, ein moderner Abkömmling.

Hauptverantwortlicher ist vordergründig Sänger Mark Kennedy, der seinen Gesang zumeist besonders emotionsvoll darbietet und in seiner Art unvermeidlich an Ray Alder erinnert. Dies zeigt sich speziell in ´The Witness´ und ´To Begin Again´, wobei in ´Diagnose´ ebenfalls eine leichte Grunge-Assoziation geweckt wird. Daneben klingt natürlich zweifellos auch die Musik bereitwillig wie 90s-FATES WARNING, wie OSI ohne Kevin Moore, aber vor allem wie der leicht progressive, skandinavische Power Metal dieses fast zwei Dekaden zurückliegenden Jahrzehnts. Dennoch wird die Musik selbst im fabelhaft weitschweifigen ´Dissecting The Soul´ niemals so düster wie bei EVERGREY. Zuweilen dürfen hier nämlich die Songs schwingen, wenn sie sich wie ´I Pray´ in getragenen Wellen hinfort bewegen. Im Übrigen erklingt mit ´Into Black´ eine Akustikballade im jahrzehnteüberbrückenden Nachgang von IN THE NAME sowie der ruhige Ausklang ´Diagnose´. Die thrashigere Vergangenheit haben DAMNATIONS DAY hingegen längst hinter sich gelassen, einzig ´The Idol Counterfeit´ kreuzt entlang dieser Sphären, ansonsten machen im Rhythmus, insbesondere bei den Drums gerne TOOL ihren Einfluss geltend.

(8 Punkte)

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