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BROKEN TEETH – 4 On The Floor

2017 (EMP Label Group) – Stil: Heavy / Street Rock


Das letzte Lebenszeichen der Texaner BROKEN TEETH um ex-WATCHTOWER und -DANGEROUS TOYS-Schreihals Jason McMaster, stammt aus dem Jahre 2015 und trug den Titel `Bulldozer´. Eine Bezeichnung, der die darauf befindlichen Songs mehr als gerecht wurden. Aktuell ist die Truppe bei David Ellefsons (MEGADETH) EMP-Label-Group (u.a. HELSTAR) untergekommen.

BROKEN TEETH standen schon seit ihrer Gründung für schonungslosen Heavy Metal Rock`n`Roll in der Tradition von Truppen wie AC/DC, RHINO BUCKET oder auch ROSE TATTOO. So auch 2017, obwohl die Produktion im Vergleich zu dem rohen, harten Sound des Vorgängers deutlich wärmer und glatter ausgefallen ist. Das macht die ganze Kiste etwas geschmeidiger, weniger wütend, weniger aggressiv. Die Songs selbst sind ganz in der Tradition der Vorgänger und doch klingen sie zugänglicher. Und das wiederum liegt an der erwähnten, glatteren Produktion. Auch wäre es wünschenswert, wenn sie das Gaspedal öfters durchtreten würden, so sind gerade einmal drei Songs im Vollgasformat, mit dem die Band eigentlich immer Punkte sammeln konnte. Zum einen `House Of Damnation`, einem echten Kick-Ass-Bulldozer oder dem wohl als MOTÖRHEAD-Tribute zu sehenden `Never Dead` sowie `Let The War Machine Roll`. Schön nach vorne gehende, bissige Assi Rocker mit Dreck und Biss im Songwriting. Die ersten fünf Stücke, wir besprechen hier die Vinyl-Version in zartem Lachsrot (!!), sind dagegen mehrheitlich gute Mid-Tempo-Groover mit eindeutigen Blues Roots. Wobei der Sieger hier das lässige `Borrowed Time (W.O.M.G.)´ darstellt. McMasters Gesang war schon rotziger, ich denke auch dieser Umstand, dass er weniger fies klingt, ist der wärmeren Produktion geschuldet.

´4 On The Floor´ ist eine gute Scheibe, die ganz klar mit den drei erwähnten schnellen Stücken am meisten beeindrucken kann. Wer auf erwähnte Bands steht, und gerade die letzten drei RHINO BUCKET-Scheiben verehrt, der darf bei BROKEN TEETH zuschlagen. Wer es krachender, fieser sowie rotziger mag, der muss dann eher auf die BROKEN TEETH-Vorgänger zugreifen. Dennoch, ein idealer Soundtrack für einen bierseligen Abend.

(7 Punkte)